Intellektuelle Behinderungen bei Kindern: Häufig ist eine Frühgeburt schuld

Von Nicole Freialdenhoven
6. Mai 2013

Dass immer mehr zu früh geborene Kinder heute gute Überlebenschancen haben, ist zunächst einmal positiv. Allerdings geht dies auch mit einer Zunahme von intellektuellen Behinderungen einher, stellten amerikanische Forscher der Miller School of Medicine in Miami fest.

Sie hatten die Zahl der Frühgeburten und die Zahl der Kinder, die mit einer intellektuellen Behinderung, d.h. mit einer verminderten geistigen Fähigkeit, geboren wurden, verglichen und kamen zu der Feststellung, dass bis zu 27% aller Frühgeburten an einer solchen Behinderung litten.

Als intellektuell behindert gelten Menschen, deren IQ zwei Standardabweichungen unter dem Durchschnitt liegen. Die alte Bezeichnung "geistig zurückgeblieben" darf heute nicht mehr verwendet werden.

Neben Frühgeburten, die mit 10-20% an der Spitze der Ursachen für eine intellektuelle Behinderung liegen, spielen auch Geburtskomplikationen (4,5 - 5,2%) und Meningitis (2,1%) eine Rolle. Frühere Ursachen wie die Röteln oder Syphilis spielen heute dank Impfungen und Antibiotika-Behandlungen kaum noch eine Rolle.

Die Forscher fordern nun, dass sich die Medizin insgesamt mehr mit dem Thema Frühgeburten und den Risikofaktoren, die zu ihnen führen, zu beschäftigen um so letztendlich die Zahl der Kinder, die mit einer intellektuellen Behinderung zur Welt kommen zu senken.