Analyse zeigt, welche Medikamente die Geburt hinauszögern

Von Cornelia Scherpe
18. Oktober 2012

Frühgeburten sind ein großes Problem bei Schwangerschaften. Verschiedene Ursachen können dazu führen, dass ein Baby zu früh das Licht der Welt erblickt. Bei wenigen Tagen vor dem eigentlichen Geburtstermin ist das kein Problem, doch je früher die Wehen einsetzen, desto größer ist die Gefahr für Schäden. Daher haben Mediziner diverse Medikamente, um den Geburtstermin wieder nach hinten zu verlagern. Diese Mittel werden Tokolytika genannt. Eine Meta-Studie hat untersucht, welche Medikamente am besten wirken.

Insgesamt wurden die Ergebnisse aus 95 Studien neu ausgewertet. In all diesen Untersuchungen war eines der Medikamente im Vergleich zu einem Placebo untersucht worden. Die neue Analyse ist damit zum ersten Mal eine Studie, die die unterschiedlichen Wirkstoffe direkt gegeneinander abwägt. Viele der Mittel konnten die Geburt noch um gute zwei Tage verzögern. Damit sollte das Risiko für die Mutter gesenkt und dem Kind ein Aufschub zur Entwicklung ermöglicht werden. Die Sterblichkeit sank allerdings bei allen eingesetzten Tokolytika so gut wie gar nicht. Die Meta-Studie kann daher keinem der Mittel eine wirklich gute Wirksamkeit bescheinigen.

Dies legt zum ersten Mal den Gedanken nahe, dass die Wirkstoffe nicht daran gemessen werden sollten, wie gut sie die Entbindung hinauszögern, sondern wie gut damit das Risiko für Mutter und Kind gesenkt werden kann. Von diesem Standpunkt aus betrachtet gibt es noch gar keine guten Medikamente zur Verzögerung einer Frühgeburt.