Immer mehr Frühchen erblicken das Licht der Welt

Von Cornelia Scherpe
13. Juni 2012

Eine aktuelle Erhebung zum Thema Geburt hat ergeben, dass inzwischen jedes neunte Kind vor dem eigentlichen Entbindungstermin das Licht der Welt erblickt. Die WHO hat für das Jahr 2010 die Daten von 135 Millionen Neugeborenen ausgewertet und kommt zu diesem Ergebnis. 14,9 Millionen dieser Kinder verließen den Mutterleib vor der 37. Schwangerschaftswoche und gelten daher als Frühchen. Das sind insgesamt 11,1 Prozent aller Geburten.

Verglichen mit den Vorjahren ist dies ein erneuter Anstieg der Frühchen und dieser Trend herrscht auf der ganzen Welt vor. Die meisten Frühgeburten ermittelte man allerdings für Afrika, Südasien und für die USA. Die traurige Spitze nimmt Malawi ein, hier sind 18 Prozent aller Kinder zu früh auf die Welt gekommen. In Europa sind die Frühchen seltener, doch auch hier muss man im Vergleich zu vergangenen Jahren ganz eindeutig von einem Trend sprechen.

Zumindest für die sozial eher schlecht gestellten Länder haben die Mediziner eine These für den Anstieg. Sie gehen davon aus, dass Infektionen der häufigste Verursacher für Frühgeburten sind. HIV, die Syphilis und eine bakterielle Vaginose führen zu einer Einleitung des Geburtsvorgangs bevor die regulären neun Monate abgelaufen sind. Für sozial besser gestellte Länder hat man dagegen nur schwer eine Erklärung. Eventuell spielt das immer höher werdende Alter der Schwangeren eine Rolle. Auch Volkskrankheiten wie Übergewicht können das Risiko auf eine Frühgeburt erhöhen.