Ein Pessar verhindert Frühgeburten

Von Cornelia Scherpe
10. April 2012

"Pessar" ist der Überbegriff für medizinische Produkte aus Kunststoff oder Silikon, die in die Scheide eingeführt und vor den Eingang zur Gebärmutter gelegt werden. So können Lageveränderungen ausgeglichen oder Inkontinenzen behandelt werden. Wird ein Pessar zur Verhütung eingesetzt, nennt man es auch Diaphragma.

Forscher haben nun entdeckt, dass ein Pessar bei Schwangeren zum Einsatz kommen könnte, um eine Frühgeburt zu verhindern. Besteht die Gefahr auf eine vorzeitige Entbindung, kann so das Risiko deutlich minimiert werden, wie die erste wissenschaftliche Studie mit 385 Frauen zeigt.

Alle Probandinnen waren schwanger und befanden sich zwischen der 18. und der 22. Woche. Bei allen bestand das Risiko auf eine Frühgeburt. Während bei einer Hälfte der Frauen ein Pessar eingesetzt wurde, erhielten die übrigen die Standardtherapie ohne direkten Eingriff. Es zeigte sich, dass das Pessar die Zahl der tatsächlich eintretenden vorzeitigen Entbindungen in der ersten Gruppe deutlich sinken ließ. Nur sechs Prozent der Frauen erfuhren eine Frühgeburt vor der 34. Schwangerschaftswoche. In der Kontrollgruppe war dagegen bei 27 Prozent dieser Fall eingetreten.