Blutprotein Fetuin-B reguliert Fruchtbarkeit der Eizelle - Neue Therapie bei Unfruchtbarkeit möglich

Von Nicole Freialdenhoven
29. April 2013

Für viele Paare wird der Kinderwunsch zur Qual: Trotz jahrelanger Versuche will sich einfach keine Schwangerschaft einstellen. Forscher haben nun möglicherweise eine neue Therapie entdeckt, mit der die Fruchtbarkeit gesteuert werden kann. Dabei handelt es sich um ein Blutprotein mit dem Namen Fetuin-B, das erst 2000 entdeckt wurde.

Wissenschaftler der RWTH Aachen haben nun bei Experimenten mit Mäusen entdeckt, dass das Fetuin-B entscheidend dafür ist, ob die Mäuse fruchtbar waren oder nicht: Weibliche Mäuse, die kein Fetuin-B produzierten, waren unfruchtbar. Wurden ihnen Eierstöcke mit einer gesunden Fetuin-B-Produktion eingepflanzt, wurden sie fruchtbar.

Auch auf den Menschen lässt sich dies möglicherweise übertragen: Das Plasmaprotein Fetuin-B sorgt in der Regel dafür, dass eine erfolgreich befruchtete Eizelle für nachfolgende Spermien blockiert wird, indem es die Schutzhülle Zona pellucida aushärtet. So können Mehrfachbefruchtungen verhindert werden, die zum vorzeitigen Absterben des Embryos führen.

Fehlt das Fetuin-B, verhärten sich die Eizellen auch ohne Befruchtung, so dass erst gar keine Spermien eindringen können. Die Wissenschaftler hoffen, dass sich viele Fälle von Unfruchtbarkeit heilen lassen, wenn den betroffenen Frauen Fetuin-B zugeführt werden kann.