Der Schwangerschaftsabbruch kommt häufig früh und unbemerkt

Von Katharina Cichosch
6. Februar 2012

Eltern mit unerfülltem Kinderwunsch können ein Lied davon singen: Der plötzliche Schwangerschaftsabbruch trifft sie besonders hart. Dabei sind sogenannte Aborte, wie der Schwangerschaftsabbruch in der medizinischen Fachsprache heißt, längst keine Seltenheit - ganz im Gegenteil, wie Christian Marth, Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe erklärt. Dem Experten zu Folge werden rund die Hälfte aller Schwangerschaften mit einem frühzeitigen Abbruch beendet. Weil dies in einem so frühen Stadium geschieht, merken die Betroffenen hiervon meist gar nichts. Voraussetzung hierfür ist natürlich, dass die Schwangerschaft selbst noch nicht erkannt wurde.

Umgekehrt gilt: Je länger eine Schwangerschaft andauert, um so unwahrscheinlicher ist die Gefahr eines solchen Abbruchs. Bis zur zirka 16. Woche sollten Schwangere ihren Körper besonders genau beobachten. Plötzlich auftretende Blutungen beispielsweise könnten ein Hinweis auf einen frühzeitigen Schwangerschaftsabbruch sein. Dieser kann häufig auch ohne Einwirkung von außen erfolgen und sogar eine Schutzfunktion für den eigenen Organismus darstellen. Nach dieser Phase ist ein Schwangerschaftsabbruch mit knapp 5 Prozent schon deutlich seltener.