Depressionen - Fehlgeburten haben langfristige Auswirkungen auf Mütter

Frauen leiden noch lange nach einer Fehlgeburt unter Depressionen

Von Jutta Baur
8. März 2011

Viele Frauen werden nach einer Fehlgeburt regelrecht krank. Sie können über Jahre hinweg an Depressionen oder Ängsten leiden. Auch ein zwischenzeitlich geborenes Kind, das gesund zu Welt gekommen ist, hilft nicht über das psychische Leid hinweg.

Langanhaltende psychische Belastung

Englische und US-amerikanische Wissenschaftler fanden dies anlässlich einer Studie mit 13.133 werdenden Müttern heraus. "Unsere Studie zeigt ganz klar, dass die Geburt eines gesunden Kindes die psychischen Probleme der Frau nach einer Fehlgeburt nicht lösen kann", erklärt die Emma Robertson Blackmore, die das Forschungsprogramm leitete.

Die Frauen wurden danach gefragt, ob sie bereits einen Abortus hinter sich hatten. Bei weiteren Interviews während der Schwangerschaft und in der Zeit von acht Wochen bis 32 Monate nach der Geburt, sollten die Mütter Angaben zu ihrer psychischen Verfassung machen. Besonders Angststörungen und Depressionen standen im Mittelpunkt des Interesses. Es fiel auf, dass 13 Prozent der Frauen selbst 33 Monate nach der Geburt eines gesunden Kindes unter Zeichen einer Depression litten.

Bei Müttern mit mehreren Fehlgeburten stieg die Zahl auf 19 Prozent. Da diese Zahlen signifikant sind, könnte laut Emma Robertson Blackmore, eine frühzeitige Nachfrage auf vorangegangene Schwangerschaftsverläufe, eine spätere postnatale Depression positiv beeinflussen. Die Studie wurde in der Online-Version des "British Journal of Psychiatry" veröffentlicht.