Der LH-Test (Ovulationstest) zur Bestimmung des Eisprung-Zeitpunkts

Als LH-Test bezeichnet man einen Fruchtbarkeitstest, der die Konzentration des Luteinisierenden Hormons misst. Auf diese Weise lässt sich der Zeitpunkt des weiblichen Eisprungs bestimmen.

Von Jens Hirseland

Der LH-Test wird auch Ovulationstest oder Eisprungtest genannt. Mithilfe dieses Testverfahrens lassen sich der Zeitpunkt des Eisprungs (Ovulation) und die fruchtbaren Tage der Frau ermitteln. Dadurch haben Paare mit Kinderwunsch die Möglichkeit, die Chancen für eine Schwangerschaft zu erhöhen, indem sie ihren Geschlechtsverkehr planen.

Funktionsprinzip des LH-Tests

Zur Anwendung kommt ein LH-Test im Rahmen der natürlichen Familienplanung.

Grundlage des LH-Tests ist das Luteinisierende Hormon (LH). Dieses Hormon, das in der Hypophyse (Hirnanhangsdrüse) entsteht, sorgt für den weiblichen Eisprung und gilt als verlässlicher Indikator für das Errechnen der fruchtbaren Tage der Frau.

Bei dem Testverfahren wird die Konzentration des luteinisierenden Hormons im Körper über den Urin gemessen. Erreicht der Follikel in der Zyklusmitte eine bestimmte Reife, kommt es zu einer vermehrten Ausschüttung des luteinisierenden Hormons, um den Eisprung vorzubereiten.

Die Ovulation setzt ca. 24 Stunden nach dem Erreichen des maximalen LH-Gehalts ein.

Verhütungsmethode

Der Ovulationstest dient aber nicht nur dazu, die Chancen auf eine Schwangerschaft zu erhöhen, sondern auch zu deren Verhütung. So werden mit seiner Hilfe die Tage angezeigt, an denen Verhütung erforderlich ist.

Durchführung

Vor der Durchführung eines LH-Tests ist es wichtig, sich gut vorzubereiten. So gilt es zunächst einmal die individuelle Zykluslänge zu bestimmen. Der Zyklusbeginn wird mit dem Einsetzen der Regelblutung markiert. Der Eisprung findet in der Regel 16 Tage vor der nächsten Menstruation statt. Durch die Zyklusdauer lässt sich der Tag bestimmen, an dem die Messung beginnen soll.

Beträgt die Dauer des Zyklus 28 Tage, führt man den LH-Test neun Tage nach Beginn der Regelblutung durch. Anhand von Tabellen für unterschiedliche Zykluslängen kann der exakte Tag für den Beginn der Messung festgestellt werden.

Selbe Uhrzeit

Es wird empfohlen, den LH-Test stets täglich zur selben Uhrzeit durchzuführen. Zu diesem Zweck sammelt man etwas Urin in einem Behälter, der dann über den Teststreifen gegeben wird. Bei dem Urin sollte es sich aber nicht um Morgenurin handeln, da sonst wegen seiner hohen Konzentration falsche Testergebnisse entstehen können.

Auch von starkem Trinken ist abzusehen, weil sich dadurch der Hormonspiegel verdünnen kann, was wiederum die Gefahr von falschen Testresultaten mit sich bringt.

Mögliche Testergebnisse

Für die Resultate eines LH-Tests gibt es verschiedene Möglichkeiten. Liegt kein Anstieg des luteinisierenden Hormons vor, ist der Zeitpunkt für den Eisprung noch nicht gekommen. In diesem Fall muss der Test am nächsten Tag noch einmal stattfinden.

Zeigt der Teststreifen dagegen einen Anstieg des Hormons an, steht der Eisprung in den nächsten 24 bis 36 Stunden bevor, sodass die Frau fruchtbar ist und ihren Geschlechtsverkehr planen kann.

Ist der Test ungültig, muss man ihn mit einem anderen Teststreifen wiederholen.

Kontrollstreifen

Ob der LH-Test richtig durchgeführt wurde, lässt sich mithilfe eines Kontrollstreifens erkennen. Neben dem Kontrollstreifen ist ein weiterer Streifen zu finden, der die Höhe des luteinisierenden Hormons anzeigt.

Weisen beide Linien die gleiche Stärke auf, hat das LH sein Maximum erreicht.

Zuverlässigkeit

Die Zuverlässigkeit des LH-Tests ist sehr hoch. So beträgt die Genauigkeit der Methode 98 Prozent. Verfälscht werden kann des Testergebnis allerdings durch die Einnahme von Medikamenten, die luteinisierende Hormone enthalten.