Die Gefahr einer Eileiterruptur

Bei einer Eileiterschwangerschaft nistet sich das befruchtete Ei im Eileiter der Frau ein. Die Folge davon kann sein, dass der Eileiter reißt.

Von Claudia Haut
Klassifikation nach ICD-10: O00.1
ICD-10 ist ein weltweit verwendetes Klassifikationssystem für medizinische Diagnosen. Der sogenannte ICD-Code ist zum Beispiel auf einem ärztlichen Attest zu finden.

Normalerweise nistet sich die befruchtete Eizelle in der Gebärmutter ein. In einigen Fällen schafft sie jedoch den Weg nicht bis zur Gebärmutter und nistet sich daher im Eileiter ein. Man spricht dann von einer Eileiterschwangerschaft.

Diese äußert sich zuerst wie eine normale Schwangerschaft: Die Regelblutung bleibt aus und der Schwangerschaftstest ist positiv.

Ursachen

Wird die Eileiterschwangerschaft jedoch nicht frühzeitig diagnostiziert, so kann eine Eileiterruptur, ein Reißen des Eileiters, auftreten. Dies geschieht dann, wenn die Eizelle immer weiter wächst und wächst. Der Eileiter ist nicht sehr dehnbar und reißt oder platzt irgendwann.

Nicht immer bleibt das befruchtete Ei die ganze Zeit über im Eileiter. Teilweise löst es sich auch und nistet sich an einer anderen Stelle im Bauchraum ein oder es kommt von selbst zu einer Fehlgeburt. Eine Eileiterruptur ist dann nicht mehr zu befürchten.

Symptome

Frauen, die eine Eileiterschwangerschaft haben und bei denen der Eileiter plötzlich reißt, haben massive Schmerzen im Unterbauch. Viele Frauen spüren die Schmerzen auch genau auf der Seite, auf der die Eileiterruptur aufgetreten ist.

Der gerissene Eileiter blutet massiv in den Bauchraum. Der Patientin ist übel und sie muss sich übergeben. Auch Rückenschmerzen können auftreten.

Treten diese Symptome auf, muss umgehend ein Krankenhaus aufgesucht werden.

Diagnose und Behandlung

Wenn der Arzt den Bauch abtastet, kann er bereits vermuten, dass es sich um eine Eileiterruptur handelt, wenn die Frau sagt, dass sie eine Eileiterschwangerschaft hat. Außerdem hat die Frau einen harten Bauch und Schmerzen, wenn der Bauch berührt wird.

Wenn nicht sofort eine ärztliche Behandlung erfolgt, so kann die Frau in einen lebensbedrohlichen Schockzustand kommen, in dem sie nicht mehr ansprechbar ist und auch Herz und Kreislauf versagen können.

Die Eileiterruptur kann der Arzt durch eine Ultraschalluntersuchung diagnostizieren. Anschließend muss sofort eine Behandlung erfolgen, um die Blutung zu stillen. Meist wird dann eine Laparoskopie durchgeführt.

Nur wenn schon sehr starke Blutungen vorliegen, ist eine Laparotomie mit einem Bauchschnitt notwendig. Dann kann der betroffene Eileiter meist auch nicht mehr erhalten werden und muss entfernt werden. Eine weitere Schwangerschaft ist dadurch erschwert, aber nicht unmöglich.