Symphysenlockerung: In der Schwangerschaft auf Beckenschmerzen achten

Durch den wachsenden Babybauch kann sich die Symphyse lockern, was Schmerzen verursacht

Von Cornelia Scherpe
23. Januar 2015

Jede Schwangerschaft ist eine riesige Umstellung für den gesamten Organismus. Daher ist es normal, dass eine Frau sich nicht jeden Tag wohl fühlt und auch mit diversen Problemen zu kämpfen hat.

Wenig bekannt: durch den wachsenden Babybauch kann sich die sogenannte Symphyse lockern.

Funktion der Symphyse

Hinter dem Namen verbirgt sich eine kleine Verbindung, deren Funktion es ist, die rechte und die linke Beckenhälfte zusammenzuhalten. Sie ist dabei wie eine Bandscheibe und fixiert die beiden Hälften nicht, sonst wäre kein Bewegen mehr möglich.

Sie sitzt aber fest genug, damit die Beckenhälften sich nur im gesunden Rahmen verschieben können. Bei einer Schwangerschaft nun wird alles im Bauchraum eng und gleichzeitig steigt durch das Gewicht des Kindes auch der Druck auf die Symphyse.

Der Körper bereitet sich zudem allmählich auf die Geburt vor und schüttet dafür das Hormon Relaxin aus. Dieser Botenstoff lässt alle Bänder lockerer werden, damit beim Geburtsvorgang genügend Elastizität vorherrscht und nichts reißt.

Folgen der Symphyselockerung

Diese Faktoren zusammen können aber dazu führen, dass die Symphyse sich zu sehr lockert. Das Resultat ist eine Symphyselockerung. Dieser Zustand kann der Schwangeren mittlere bis starke Schmerzen bescheren.

Je nach Grad der Lockerung kann das Liegen auf der Seite unangenehm werden, aber auch das Sitzen und Steigen von Treppen. Immer dann, wenn die Beckenhälften beansprucht werden und die Symphyse nicht mehr genügend Stabilität beim Bewegen gewährleisten kann, wird es schmerzhaft.

Betroffen von derartigen Problemen sind aber nur rund fünf Prozent der Schwangeren. Bei den übrigen Frauen geht die Lockerung nicht so weit, dass Beschwerden auftreten. Wer als Schwangere Beckenschmerzen spürt, sollte den Frauenarzt aufsuchen und direkt darauf ansprechen.