Wir alle sollten mehr Vollkorn essen: Schutz für das Herz, Schutz vor Krebs

Eine aktuelle Meta-Analyse verdeutlicht den gesundheitlichen Nutzen des vollen Korns für unseren Organismus

Von Cornelia Scherpe
23. Juni 2016

Vollkornprodukte sind nicht jedermanns Sache. Viele greifen lieber zu weißen Brötchen statt den Vollkornvarianten und kaufen Weizennudeln statt Vollkornnudeln. Es lohnt sich allerdings, diese Einstellung zu überdenken, denn immer mehr Studien zeigen, wie schützend Vollkornprodukte für den Organismus sind. Demnach

  1. sinkt das Risiko für Herzleiden,
  2. der Kreislauf wird gestärkt,
  3. Infekte seltener und
  4. sogar die Krebsgefahr nimmt ab.

Der Nutzen des vollen Korns in Zahlen

Eine aktuelle Meta-Analyse wertete 45 ältere Studien aus. In allen hatten sich Forscher mit verschiedenen Krankheiten beschäftigt und die Erkrankungsgefahr mit der Ernährung in Verbindung gebracht. Dabei zeigte sich der erstaunlich hohe Nutzung von Vollkornprodukten:

  • Schon 90 Gramm am Tag genügen, um das Risiko auf Herzleiden um 19 Prozent zu senken.
  • Die Gefahr für Kreislaufkrankheiten sinkt bei der gleichen Menge um 22 Prozent und dass allgemeine Krebsrisiko immerhin um 15 Prozent.
  • Die durchschnittliche Gefahr auf einen verfrühten Tod, unabhängig vom Auslöser, war insgesamt um 16 Prozent kleiner.

Gemessen wurde der Unterschied jeweils im Vergleich zu den Studienteilnehmern, die am seltensten Vollkorn in ihrer tägliche Ernährung hatten.

Empfehlungen für den Alltag

Die Forscher raten auf der Basis dieser Ergebnisse allen zu einem täglichen Vollkornkonsum auf. Wie viel es pro Tag aber sein sollte, kann die Studie nicht klären. In Deutschland rät die DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung) zu 30 Gramm oder mehr am Tag. Anders sieht es in skandinavischen Ländern aus, da liegt die offizielle Empfehlung schon bei 75 Gramm und mehr pro Tag. Für den Alltag gilt daher:

  1. Für Kochen, Backen und co. am besten direkt auf Vollkornmehl umsteigen.

  2. Den Einkauf von Nudeln und Reis mit Bedacht durchführen und auf hohen Vollkornanteil Wert legen.

  3. Beim Bäcker außerdem nicht nur auf das Äußere von Brot und Brötchen achten, sondern direkt nach dem verwendeten Mehl fragen. Ein dunkleres Aussehen und Körner auf der Oberseite sind kein Garant dafür, dass wirklich Vollkornmehl verwendet wurde.