Warum Tomaten nur noch nach Wasser schmecken

Von Nicole Freialdenhoven
2. Juli 2012

Ältere Verbraucher schmecken es schon länger, nun wurde es wissenschaftlich bewiesen: Tomaten haben in den letzten Jahrzehnten immer mehr an Geschmack verloren und erinnern heute mehr an mit Wasser gefüllte rote Kugeln als an leckeres Gemüse. Schuld daran haben die Züchter, stellte ein Forscherteam der University of California nun fest.

Während Tomaten früher häufig fleckig-grün waren und oft eher knubbelig geformt, wurden moderne Tomaten immer weiter zu einer idealen runden Form und zu gleichmäßigem Rot gezüchtet - schließlich greift der Verbraucher im Supermarkt immer zu den schönsten Früchten.

Durch dieses Erscheinungsbild, das auch als "uniforme Reifung" bezeichnet wird, veränderte sich das Erbgut der Tomaten dahin, dass ein bestimmtes Gen nicht mehr funktioniert und die Photosynthese behindert. Dadurch enthalten moderne Tomaten weniger Kohlenhydrate und Lycopin, was sie wiederum weniger schmackhaft werden lässt.

Die Forscher hoffen, dass ihre Entdeckung zu einer weiteren Entwicklung in der Tomatenzüchtung führen wird, die den alten Geschmack zurückbringen wird. In der Zwischenzeit können sich Verbraucher selbst helfen, indem sie die wenigen noch nicht überzüchteten Tomatensorten im Garten selbst anbauen und ernten.