Pilze sammeln liegt wieder voll im Trend. Aber Vorsicht bei der Verwendung einer Pilz-App

Von Heidi Albrecht
29. Oktober 2013

Lange Zeit war es in den Deutschen Wäldern zur Pilzsaison recht still. Seit der Atomkatastrophe 1986 in Tschernobyl ließen viele lieber die Finger von den Pilzen.

Jetzt begeistern sich wieder mehr Menschen für heimische Kräuter und Pilze. Doch das Sammeln der Pilze bedarf selbstverständlich eines möglichst umfangreichen Wissens, damit keine Giftpilze in der Pfanne landen. Ausgebuchte Kurse an Abendschulen und gezielte Führungen sind der direkte Beweis dafür, dass das Interesse an Pfifferlingen, Butterpilzen und Co gestiegen ist.

Doch Experten warnen auch davor, leichtsinnig und nur mit einem Handbuch gewappnet zum Pilze sammeln zu gehen. Zunehmend drängen sich sogenannte Pilz-Apps auf den Markt, welche bei weitem nicht das Wissen vermitteln können, wie es notwendig wäre. Als besonders gefährlich stufen Experten kostenlose Testversionen dieser Apps ein.

Diese Befürchtungen sind gerechtfertigt, denn bei der zentralen Anlaufstelle für den Verdacht auf Pilzvergiftungen gingen allein für die Bundesländer Hamburg, Schleswig-Holstein, Bremen und Niedersachsen 80 Anrufe im September ein. Das sind doppelt so viele wie im Jahr zuvor. Pilzexperten betrachten das zunehmende Interesse mit Besorgnis. Es fehlt an einer ganzen Generation mit Pilzerfahrung.