Soja als Gedächtnisstütze bei älteren Frauen sinnlos: Alternativen sind besser

Von Nicole Freialdenhoven
9. November 2012

Seit längeren gelten Sojaprodukte als hilfreich bei Frauen in den Wechseljahren, um die Gedächtnisleistung zu stärken. Als Grund wurden die im Soja enthaltenen Isoflavone genannt, die auch als Phytoöstrogene bezeichnet werden. Ein umfangreicher Test der Stanford University in den USA widerlegte diese These jetzt jedoch.

Die Forscher teilten insgesamt 313 postmenopausale Frauen in zwei Gruppen ein, von denen eine über 2,5 Jahre hinweg jeden Tag ein Sojaprodukt mit einem der Isoflavone Genistein, Daidzein oder Glyzitein, während die Kontrolle lediglich ein Placeboprodukt ohne Isoflavone erhielt.

Das genaue Alter der Teilnehmerinnen und der Zeitpunkt des Eintretens der Menopause spielten dabei keine Rolle. Nach Ablauf der Studienzeit wurden beide Gruppen ausführlich getestet.

Dabei ergaben sich kaum Unterschiede in den einzelnen Bereichen. Lediglich im Punkt "visuelles episodisches Gedächtnis", zu dem beispielsweise das Erkennen von Gesichern gehört, schnitt die Gruppe, die echte Sojaprodukte bekommen hatte, geringfügig besser ab.

In anderen Bereichen wie beim Auswendiglernen oder beim räumlichen Vorstellungsvermögen schnitt die Placebo-Gruppe dagegen genauso gut ab.