Auch Schnecken brauchen Schlaf

Von Ingo Krüger
21. April 2011

Auch Schnecken brauchen ihren Schlaf. Dies fanden Wissenschaftler der kanadischen Universität in Toronto heraus. Die Biologen beobachteten acht Exemplare der Spitzschlammschnecke (Lymnaea stagnalis), der größten Wasserlungenschnecke Mitteleuropas. Dabei entdeckten sie, dass die Tiere für einen Zeitraum von ungefähr 20 Minuten in ihren Bewegungen innehalten und regungslos auf ihrer Position verbleiben. Die Süßwasserschnecken verkriechen sich dabei noch nicht einmal in ihr Haus.

Wenn die Weichtiere schlafen, reagieren sie verlangsamt auf Berührungen. Sie brauchen dann doppelt so lange, um sich in ihr Haus zurückzuziehen. Auch auf Nahrung sprechen sie siebenmal langsamer an als in wachem Zustand. Eine regelmäßigen Schlafrhythmus können die Schnecken jedoch nicht vorweisen.

Schneckenforscher Bernhard Hausdorf vom Zoologischen Museum Hamburg ergänzt, dass nicht nur Wasserschnecken schlafen würden, sondern auch ihre Verwandtschaft, die an Land lebe. Diese würden sich für eine Nickerchen allerdings in ihr Haus zurückziehen, damit sie nicht austrocknen oder leichte Beute für ihre natürlichen Feinde werden.