Allgemeines über Pfirsiche - Merkmale, Gesundheitswert und Verwendungsmöglichkeiten

Als Pfirsiche bezeichnet man die süßen Früchte des Pfirsichbaums. Sie gehören zum Steinobst.

Von Jens Hirseland

Pfirsiche sind süße Früchte, die zum Steinobst gezählt werden. Sie wachsen am Pfirsichbaum (Malum persicum), der zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae) gehört.

Der Pfirsichbaum

Der Pfirsichbaum kann eine Höhe bis zu acht Metern erreichen. Er besitzt kahle und gerade Zweige, die auf der Sonnenseite rot gefärbt und auf der Sonnenabgewandten Seite grün sind. Seine lanzettenförmigen Blätter haben eine Länge von acht bis fünfzehn Zentimetern sowie eine Breite von zwei bis vier Zentimetern.

Die Blüten, die zumeist einzeln wachsen, erreichen einen Durchmesser von 2,5-3,5 Zentimetern. An ihrem Grund werden sie von Knospenschuppen umgeben. Ihre Entfaltung erfolgt noch vor den Blättern.

Der Pfirsisch

Die Früchte des Pfirsichbaums, die Pfirsiche, haben zumeist die Form einer Kugel. Ihr Durchmesser beträgt zwischen vier und zehn Zentimetern. Ein typisches Merkmal des Pfirsichs ist eine Längsfurche, die eine gelbe oder blassgrüne Farbe hat. Häufig wird sie von einer samtigen Behaarung bedeckt.

Das saftige, dickschichtige Fruchtfleisch weist eine orangefarbene oder blassgrüne Farbe auf. In der Mitte der Frucht befindet sich der Steinkern, der sehr hart ist und über eine dicke Schale verfügt. Die Farbe der Schale ist rot bis gelb. Die Blütezeit der Pfirsiche erfolgt im Monat April.

Unterschiedliche Sorten

Man unterteilt die Pfirsiche in gelbfleischige, weißfleischige und rotfleischige Sorten. Zudem wird zwischen steinlösenden und nichtsteinlösenden Arten unterschieden. Eine Mutation der Pfirsiche sind Nektarinen, die im Gegensatz zum Pfirsich, der eine pelzige Schale hat, über eine glatte Schale verfügen. Ihr Fruchtfleisch ist gelb bis hellgelb.

Zu den zahlreichen verschiedenen Pfirsichsorten gehören unter anderem

  • Dixired
  • Früher Alexander
  • Benedicte
  • Früher Roter Ingelheimer
  • Revita
  • Red Haven
  • der Rote Weinbergpfirsich
  • der Rote Ellerstädter
  • der Weiße Ellerstädter sowie
  • South Haven und
  • Suncrest.

Geschichte

Ursprungsort der Pfirsiche ist China. Dort kultivierte man die Früchte bereits um 2000 v. Chr. Über Persien fanden sie ihren Weg nach Griechenland. Später verbreiteten sie die Römer in Mitteleuropa.

Angebaut werden die Pfirsiche in zahlreichen Ländern der Welt, die über ein warmgemäßigtes oder subtropisches Klima verfügen. Das bedeutendste Anbauland in Europa ist Italien, das auch als Pfirsichgarten von Europa bezeichnet wird. Weitere wichtige Anbaugebiete sind

Während in den Monaten Mai bis September die Pfirsiche aus Italien, Spanien und Griechenland nach Deutschland eingeführt werden, importiert man sie im Winter aus Argentinien, Chile und Südafrika.

Inhaltsstoffe und Gesundheitswert

Pfirsiche gehören zu den beliebtesten Obstsorten. Nebenbei sind sie auch sehr gesund.

Inhaltsstoffe

Pfirsiche verfügen über zahlreiche gesunde Inhaltsstoffe. So sind sie reich an wichtigen Vitaminen wie

Des Weiteren findet man in den süßen Früchten auch wertvolle Mineralstoffe und Spurenelemente wie

Gesundheitswert

Der Genuss von Pfirsichen gilt als fördernd für die Gesundheit. So wirken sie

  • stärkend auf das Immunsystem
  • anregend auf die Nieren und
  • entwässernd auf den gesamten Organismus.

Auf diese Weise werden Herz, Kreislauf und Lunge entlastet.

Durch die milden Fruchtsäuren wird zudem der Appetit angeregt. Ebenfalls im Pfirsich enthalten sind Flavone und Karotine, die als krebsvorbeugend gelten. Durch Enzyme wird die Verdauung angeregt und der Stoffwechsel reguliert.

Verwendung von Pfirsichen in der Küche

In der Regel verzehrt man die süßen Pfirsiche roh als Zwischenmahlzeit oder Dessert. Sie eignen sich aber auch als Zutat für verschiedene Speisen wie

Eine bekannte Spezialität ist der so genannte Kullerpfirsich, der in einem Glas mit Sekt schwimmt. Darüber hinaus werden Pfirsiche auch in Konservenform sowie als Bestandteil von Fruchtcocktails angeboten.

Pfirsichkuchen

Für einen Pfirsichkuchen benötigt man Grundzutaten für den Teig wie

Der Teig wird auf ein Backblech gestrichen, die Pfirsiche in Spalten geschnitten und auf dem Teig verteilt. Nach dem Backen wird der ausgekühlte Kuchen mit Puderzucker bestäubt.

Variationen

Sehr gut schmeckt auch ein Kuchen aus

Der Teig wird in eine Form gestrichen und die Pfirsichspalten darauf verteilt. Für eine andere Variante eines Pfirsichkuchens benötigt man ebenfalls Zutaten für einen Rührteig. Die Schale der Pfirsiche wird entfernt und anschließend die Früchte halbiert und mit Zitronensaft beträufelt.

Danach wird die Springform eingefettet und mit braunem Rohrzucker bestreut. In jede Pfirsichhälfte legt man nun eine entkernte Sauerkirsche und schichtet die Pfirsiche mit der runden Seite nach oben auf die Zuckerschicht. Nun werden gehobelte Mandeln darüber gestreut, und zum Schluss kommt der Teig dazu.

Nach dem Backen wird der Kuchen auf eine Kuchenplatte gestürzt, so dass die Pfirsichhälften oben zu sehen sind.

Pfirsichtorte

Etwas mehr Kalorien hat diese Pfirsichtorte: Aus Eiern, Zucker, Öl, Backpulver und Puddingpulver wird ein Teig gerührt und auf einem Backblech gebacken. Für diese Torte verwendet man Dosenpfirsiche, die vor dem Belegen in dünne Spalten geschnitten werden.

Wenn der zuvor gebackene Teig abgekühlt ist, legt man das Obst darauf. Für die Sahnemasse werden Sahne und Sahnesteif benötigt, die nach dem Schlagen auf den Pfirsichen verteilt wird. Für die Glasur mischt man Saucenpulver und Maracujasaft und streicht diese Mischung auf die Sahneschicht.

Variation

Für eine andere Variante der Pfirsichtorte wird zuerst ein Biskuitteig gebacken. Die Pfirsiche werden entkernt und ein Teil der Früchte kleingeschnitten. Der Rest wird gekocht und mit dem Pürierstab püriert. Für die Creme werden nun weitere Zutaten wie Crème frâiche und Aprikosensaft dazu gefügt.

Der zuvor gebackene Tortenboden wird in der Mitte einmal durchgeschnitten und mit einem Teil der Creme bestrichen. Der Rest kommt oben sowie auf die Seiten der Torte. Zum Schluss werden die Pfirsichstücke auf der Torte verteilt.

Pfirsich Melba - ein Rezept mit Geschichte

Pfirsich Melba, der leckere Pfirsichnachtisch, wurde bereits kurz vor dem Jahr 1900 zum ersten Mal kreiert. Die Hauptzutaten sind Vanilleeis und Pfirsiche.

Zubereitung

Für die Zubereitung eines Desserts namens Pfirsich Melba benötigt man

  • Dosenpfirsiche
  • Vanilleeis
  • frische Himbeeren oder Himbeermark
  • Zitronensaft
  • Zucker und
  • Wasser.

Die Himbeeren bzw. das Himbeermark, der Zitronensaft, der Zucker und das Wasser werden zu einer Himbeersauce, auch Sauce Melba genannt, gekocht. In eine Dessertschale gibt man nun Vanilleeis, darauf eine Pfirsichhälfte und zum Schluss die Himbeersauce. Nach Geschmack kann das Dessert noch mit Sahne garniert werden.

Herkunft

Doch wie hat dieses Dessert seinen Namen erhalten? Ein französischer Koch namens Georges Auguste Escoffier kreierte dieses Dessert zu Ehren einer Sängerin. Diese Sängerin aus Australien hieß mit Künstlernamen Nellie Melba und hatte Auftritte am Royal Opera House, einem sehr berühmten Opernhaus in London.

Melba diente dabei als Kosename der Stadt Melbourne in Australien. Hier begann die Karriere der Sängerin. Von 1892 bis 1893 sang Nellie Melba regelmäßig in London, und der französische Koch war begeistert von ihr und ihrem Gesang.

Ihr zu Ehren kreierte er dann einen Nachtisch namens "Pfirsich Melba". Erzählungen zufolge hat Nellie Melba auch noch Jahre später bei großen Festen den "Pfirsich Melba" servieren lassen.

Den Namen hat dieses Dessert wohl eher durch Zufall erhalten, als die Sängerin nach dem Namen für die Kreation aus Vanilleeis, Pfirsich und Himbeersauce fragte und die Antwort erhielt, dass es noch keinen richtigen Namen hätte. Nellie Melba war es schließlich, die dem Vanilleeis mit Pfirsichen und Himbeersauce den Namen "Pfirsich Melba" verlieh.

Der Koch Escoffier wurde nicht nur durch diesen sensationellen Nachtisch bekannt. Er kreierte auch das nicht weniger bekannte Dessert "Birne Helene". Jedoch wird die Entstehungsgeschichte des Pfirsich Melba immer wieder unterschiedlich erzählt und berichtet. Selbst Koch und Sängerin erzählen unterschiedliche Varianten, wie das leckere Dessert letztlich entstanden ist.

Pfirsich mal herzhaft - Ideen für Pfirsich-Curry, Pfirsich-Relish und Co.

Pfirsiche gehören im Sommer zu den beliebtesten Obstsorten. Meist werden daraus Kuchen und Torten gebacken. Dennoch eignet sich dieses Obst auch sehr gut für herzhafte Gerichte. Pfirsiche geben herzhaften Gerichten eine besonders fruchtige Geschmacksnote.

Pfirsich-Relish

Ein Pfirsich-Relish verwendet man zum Dippen zum Beispiel zu gebratenem Fleisch, oder man streicht es aufs Brot. Für die Zubereitung benötigt man Zutaten wie

  • frische Pfirsiche
  • Paprikapulver
  • Zwiebeln
  • weißen und braunen Zucker
  • Öl
  • Weißweinessig
  • scharfes Currypulver und
  • Salz.

Die Pfirsiche müssen geschält und zusammen mit den Zwiebeln, dem Essig und dem Zucker kurz in einer Pfanne angebraten werden. Die übrigen Zutaten werden für einige Minuten hinzugefügt und das Relish zum Schluss noch grob püriert. Vor dem Einfüllen in gut schließbare Gläser muss das Pfirsich-Relish nochmals kurz zum Kochen gebracht werden.

Ähnlich wird auch ein Paprika-Zucchini-Relish zubereitet, jedoch benötigt man hier zusätzlich Zutaten wie

Pfirsich-Curry

Der Geschmack der Pfirsiche passt perfekt zu Curry. So kann man aus

eine Pfirsich-Curry-Sauce kochen, die man zu Hühnchenfleisch und Nudeln servieren kann. Auch zu gebratenem Putenfleisch eignet sich diese Currysauce mit Pfirsichen sehr gut.

Spargel-Pfirsichsalat

Für dieses herzhafte Pfirsichgericht werden

  • grüner Spargel
  • frische Pfirsiche
  • Mozzarella
  • Zitronensaft und
  • Gewürze

benötigt. Der Spargel wird geschält, die Pfirsiche in Scheiben geschnitten und beides in einer Pfanne angebraten. Anschließend werden Spargel und Pfirsiche auf die Salatteller verteilt und mit dem kleingeschnittenen Mozzarella bestreut.

Aus den übrigen Zutaten und den Gewürzen wird eine Salatsauce hergestellt und dazugegeben. Vor dem Servieren sollte der Salat eine knappe halbe Stunden durchziehen.

Hähnchen mit Pfirsichen und Pilzen

Die Hähnchenschenkel werden gewürzt und in eine große Auflaufform gelegt. Für die Sauce werden Hühnerbrühe und Sekt darüber gegossen und für den Geschmack Gewürze wie zum Beispiel Rosmarin dazugelegt.

Die Hähnchenschenkel werden im Ofen gegart. Kurz vor Ende der Garzeit werden die zuvor in einer Pfanne mit Öl angebratenen Pilze und die kleingeschnittenen Pfirsiche dazugegeben und die Auflaufform nochmals in den Ofen geschoben.

Beim Kauf von frischen Pfirsichen ist zu beachten, dass sie überaus empfindlich auf Druck oder Stöße reagieren. Zudem lassen sie sich nur für begrenzte Zeit lagern.