Allgemeines über Oliven - Merkmale, Gesundheitswert und Verwendungsmöglichkeiten

Als Oliven bezeichnet man die Früchte des Olivenbaums. Dieser gehört zur Familie der Ölbaumgewächse.

Von Jens Hirseland

Olivenbäume

Unter Oliven versteht man die Früchte des Olivenbaums, der zur Familie der Ölbaumgewächse (Oleaceae) zählt. Man gewinnt aus ihnen Olivenöl.

Die Oliven wachsen an dem Olivenbaum. Dieser ist ein immergrüner Baum oder Strauch, der eine Wuchshöhe von zehn bis zwanzig Metern erlangen kann, was von der jeweiligen Art abhängt. Olivenbäume brauchen sehr lange, bis sie ausgewachsen sind und können ein Alter von mehreren hundert Jahren erreichen. Besonders ertragreich ist ein Olivenbaum nach rund zwanzig Jahren.

Je nach dem Gebiet, in dem sie beheimatet sind, erfolgt die Blütezeit der Olivenbäume in den Monaten April bis Juni. Die meisten Olivenbaumsorten sind selbstbefruchtend, bei anderen erfolgt die Bestäubung über den Wind.

Die Olive

Bei der Frucht des Olivenbaums handelt es sich um eine einsamige Steinfrucht. Sie hat eine ellipsoide bis kugelige Form und wird zwischen 0,4 und 4 Zentimeter lang. Ihr Durchmesser liegt bei ein bis zwei Zentimetern. Umgeben wird der harte Kern der Olive von weichem Fruchtfleisch.

  • Während unreife Oliven eine grüne Farbe aufweisen,
  • haben reife Früchte eine violette, braune oder schwarze Färbung.

Im Handel werden häufig grüne Oliven, die mit Eisengluconat schwarz gefärbt wurden, angeboten. Da sich die Oliven aufgrund ihres hohen Bitterstoffgehalts nicht roh verzehren lassen, gelangen sie vorwiegend als marinierte Früchte auf den Markt, wofür man sie einer Milchsäuregärung unterzieht, die zwischen ein bis drei Monate dauert. Oftmals füllt man die grüne Olive auch mit Paprika oder Mandeln.

Oliven, die in Öl eingelegt werden, halten sich relativ lange und benötigen keinerlei Konservierungsstoffe. Der überwiegende Teil der Oliven, rund 90 Prozent, wird zu Olivenöl verarbeitet. Schon in der Antike wurde das schmackhafte Öl von den alten Ägyptern, Griechen und Römern geschätzt.

Anbau

Beheimatet sind die Oliven im Mittelmeerraum sowie

Am besten gedeiht ein Olivenbaum bei Durchschnittstemperaturen von 15 bis 20 Grad Celsius. Starke Hitze verträgt der Baum gut, durch Frost kann er jedoch in Mitleidenschaft gezogen werden. Größter Olivenproduzent der Welt ist Spanien, wo man ca. 200 verschiedene Olivensorten kultiviert. Weitere wichtige Anbauländer sind

Inhaltsstoffe und Gesundheitswert

Oliven enthalten wertvolle Inhaltsstoffe. Auch ihr Öl gilt als gesundheitsfördernd.

Inhaltsstoffe

Zusammengesetzt wird das Fruchtfleisch einer Olive aus

  • Wasser
  • Fetten
  • Zucker
  • Rohproteinen
  • Rohfasern und
  • Asche.

Das Fett besteht vor allem aus

  • einfach ungesättigter Ölsäure,

die eine Cholesterin senkende Wirkung hat. Darüber hinaus verfügen die Oliven über wertvolle Vitamine wie

Außerdem findet man in ihnen zahlreiche wichtige Mineralstoffe wie

Ebenfalls von Bedeutung sind Glykosid und Oleosid, die eine schützende Wirkung auf Galle und Leber haben.

Gesundheitliche Vorzüge von Olivenöl

Olivenöl gilt als fördernd für eine gesunde Ernährung, da die einfach ungesättigten Fettsäuren vor Arterienverkalkung schützen.

Zudem schreibt man dem Öl eine krebsvorbeugende Wirkung zu - laut einer Studie kann es Brustkrebs vorbeugen:

Die mediterrane Küche gilt als eines der Musterbeispiele für eine gesunde und auf natürliche Lebensmittel basierende Ernährungsweise, die nicht nur Übergewicht, sondern auch zahlreiche Krankheiten vorbeugen kann. Im Zentrum der Mittelmeerspeisen steht fast immer natives Olivenöl, das deshalb im besonderen Interesse der Wissenschaft steht. Ernährungsexperten konnten nachweisen, dass Olivenöl in seiner reinsten Form sogar das Brustkrebsrisiko reduzieren kann.

In den jüngsten Forschungsarbeiten haben sich die Wissenschaftler darauf konzentriert, mehr über die Wirkung der in dem nativen Olivenöl enthaltenen Phenole auf HER-2-positive Brustkarzinome zu erfahren. Dafür extrahierten Sie die Phenole aus den Ölen und gaben sie einer Brustkrebszellkulturen bei.

Studienergebnisse

Diese waren verblüffend.

  • Alle wichtigen Phenole, wie zum Beispiel Secoiridoide und Lignane, induzierten Tötungsmechanismen in den HER-2-positive Zellen.
  • Ferner scheinen sie auch die Ausbreitung einzudämmen.

Die Forscher gehen davon aus, dass aus nativem Olivenöl extrahierte Phenole in Zukunft eine wichtige Rolle in der Behandlung von HER-2-positiven Tumoren spielen werden.

HER-2-Brustkrebs

HER-2-Brustkrebs ist eine Krebsart, bei der das Krebsgeschwür positiv auf ein bestimmtes Protein namens HER-2 (Human Epidermal growth factor Receptor-2) getestet wird. Dieses Protein treibt das Tumorwachstum in sehr kurzer Zeit voran, weshalb Tumore dieser Art auch als sehr aggressiv gelten.

Ungefähr jede dritte Brustkrebserkrankung führt auf eine HER-2-Mutation zurück. Diese Genmutation kann aber auch bei anderen Tumoren beobachtet werden, weshalb den neuesten Erkenntnissen eine sehr wichtige Bedeutung zu Gute kommt.

Ein weiterer positiver Effekt des Olivenöls ist die Steigerung des Gallenflusses, wodurch die Verdauung gefördert wird. Auch bei Gallenkoliken kann Olivenöl als Erste-Hilfe-Maßnahme eingenommen werden. Gemischt mit Wein, lässt es sich zudem gegen leichte Verbrennungen anwenden.

Verwendung von Oliven in der Küche

Oliven gehören zu den wichtigsten Bestandteilen der Mittelmeer-Küche. Dort verwendet man sie als Beilage zu zahlreichen warmen Speisen. In Italien dienen sie zum Würzen von Tomatensaucen, wobei man sie mit frischen Kräutern anreichert.

Eingelegte Oliven werden oftmals auch als Dekoration zu kalten Speisen oder für verschiedene pikante Saucen benutzt.

Am häufigsten findet jedoch das Olivenöl Verwendung. Dieses ist in den verschiedensten Geschmackssorten und Aromen erhältlich und eignet sich auch zum Braten.

Kaltgepresstes Olivenöl lässt sich besonders gut für

verwenden.

Ideen für selbstgemachte Brotaufstriche mit Oliven

Oliven kann man nicht nur zu Hause selbst einlegen, sondern auch viele unterschiedliche leckere Brotaufstriche kreieren. Diese eignen sich auch für Häppchen auf einem Vorspeisenteller oder auf einem Vorspeisenbuffet.

Brotaufstrich mit Tofu und Oliven

Besonders Vegetarier kreieren sich gerne ihren eigenen fleischlosen Brotaufstrich. Oliven eignen sich hier sehr gut als Zutat. Gleiches gilt auch für Tofu. Mit diesen beiden Hauptzutaten kann man ganz leicht einen Brotaufstrich herstellen. Zusätzlich benötigt man lediglich noch

und weitere Gewürze. Ob man bei diesem Brotaufstrich grüne oder schwarze Oliven verwendet, ist unerheblich. Tofu und Oliven werden kleingeschnitten und nacheinander mit dem Pürierstab püriert. Nun kommen die Brühe und das Olivenöl zu den pürierten Oliven und dem Tofu, und der Brotaufstrich wird schließlich noch mit den Gewürzen abgeschmeckt.

Fetakäse-Oliven-Brotaufstrich

Nicht nur die Griechen essen gerne Fetakäse. Auch bei uns erfreut sich diese Käsesorte größter Beliebtheit. Besonders gut passt dazu der Geschmack von Oliven.

Für einen Brotaufstrich aus diesen beiden Hauptzutaten benötigt man neben dem Fetakäse und schwarzen Oliven noch

Die Zutaten werden kleingeschnitten und die Gewürze gehackt. Alles wird miteinander vermischt und das Olivenöl untergerührt. Schon ist der griechische Brotaufstrich fertig und kann serviert werden. Er hält sich jedoch auch einige Tage im Kühlschrank frisch.

Mediterraner Olivenaufstrich

Für Variante drei eines Brotaufstriches mit Oliven benötigt man

Die getrockneten Tomaten werden in eine Schüssel mit heißem Wasser gelegt. Nach einiger Zeit haben sie genügend Wasser aufgenommen und können für den Brotaufstrich weiterverarbeitet werden. Vorher müssen die Tomaten allerdings auf ein Küchenpapier gelegt werden, bis sie trocken sind.

Dann werden sie zusammen mit den grünen Oliven kleingehackt und mit den anderen Zutaten in einer Schüssel verrührt. Zum Schluss wird abgeschmeckt und schon ist der mediterrane Brotaufstrich fertig.