Ingenieure wollen Muschelseide künstlich herstellen

Bereits in der Antike wurde aus den Haftfäden der Muscheln ein Gewebe hergestellt

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
18. März 2010

Das Sekret, das von verschiedenen Arten von Muscheln erzeugt wird, nennt man Byssus oder auch Muschelseide. Daraus entstehen dann Haftfäden, mit denen sich die Muscheln, so auch die bekannte Miesmuschel, an den Felsen in der Meeresbrandung festklammern. Damit diese Fäden nicht abnutzen, besitzen sie einen Mantel aus einem Eisen-Protein-Gemisch, so dass die Fäden trotzdem dehnbar bleiben.

Dabei spielt vor allem aber die Aminosäure Tyrosin eine große Rolle, die in den Fäden die chemische Verbindung mit dem Eisen bewirkt und somit das Brechen verhindert. Dies ist für die Ingenieure sehr interessant und sie wollen versuchen, solche Fäden künstlich herzustellen.

Schon in der Antike war die Verwendung bekannt

In der Antike waren die Fäden von der im Mittelmeer lebenden edlen Steckmuschel sehr beliebt und man stellte aus den feinen Fäden ein Gewebe her. Die Fäden sind goldglänzend, dünn und besonders fest, ähnlich wie die heutigen Nylonfäden. Die Steckmuschel ist die größte Muschel im Mittelmeer und kann sogar bis zu einen Meter lang werden und steht heute unter Artenschutz.