Muscheln - Wie gesund sind sie und welche Risiken gibt es?

Muscheln zählen zu den beliebten Delikatessen. Es gibt Muschelarten, die sehr bekannt sind. Nicht weniger schmackhaft sind jedoch auch solche, die schon fast in Vergessenheit geraten sind, wie die Sandklaffmuschel. Die Weichtiere gelten als kalorienarm und bringen einige weitere gesundheitliche Vorzüge mit. Informieren Sie sich über Arten und Gesundheitswert von Muscheln.

Von Claudia Haut

Muscheln - Inhaltsstoffe und Gesundheitswert

Muscheln werden als Delikatesse angesehen. Sie enthalten zahlreiche wertvolle Inhaltsstoffe. Dazu gehören vor allem Kohlenhydrate und Omega-3-Fettsäuren.

Zudem verfügen sie über Mineralstoffe und Spurenelemente. Wichtige Inhaltsstoffe sind

In der Auster findet man auch zahlreiche wichtige Vitamine wie

Das gefriergetrocknete Fleisch der Grünlippmuschel wird auch als Nahrungsergänzungsmittel verwendet, um Bindegewebe, Knorpel und Gelenke zu stärken. Darüber hinaus gelten Muscheln als kalorienarm.

Wer auf seine schlanke Linie achten möchte, sollte daher also unbedingt einmal zu Muscheln greifen. Sofern keine kalorienhaltigen Beilagen gereicht werden, kann man Muscheln bedenkenlos essen, ohne zuzunehmen.

Die Schalentiere bestehen zu 80 Prozent aus Wasser. Der Kaloriengehalt liegt bei 69 Kilokalorien je 100 Gramm.

Mögliche gesundheitliche Risiken des Muschelerzehrs

Unter Umständen kann der Verzehr von Austern und Miesmuscheln auch zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen. Dies ist vor allem bei dem Verzehr von toten Austern der Fall. Daher sollte man beim Genuss von Austern stets darauf achten, dass diese noch lebendig sind.

Miesmuscheln können eine Muschelvergiftung hervorrufen, wenn sie Plankton verzehrt haben, das für den Menschen giftig ist. Bei manchen Menschen kann es auch zu allergischen Reaktionen auf die Miesmuscheln kommen. Es ist wichtig darauf zu achten, dass die Muscheln vor der Zubereitung noch lebendig sind, damit es nicht zu gesundheitlichen Problemen kommt.

Muschelarten als Nahrungsmittel: Lebensraum und Ernährung

Einige Muschelarten dienen dem Menschen schon seit jeher als Nahrungsmittel und werden zu den Meeresfrüchten gezählt. Dazu gehören vor allem

Doch auch Muschelarten wie

  • die Sandklaffmuschel
  • die Kammmuschel und
  • die Messermuschel

sollten nicht verachtet werden.

In Europa werden pro Jahr rund 100.000 Tonnen Miesmuscheln verspeist. Gezüchtet werden Muscheln auf Muschelbänken an fast allen Küsten der Erde.

Bei den Muscheln (Bivalvia) handelt es sich um eine Klasse der Weichtiere (Mollusca). Sie werden von den Menschen als

genutzt. Muscheln werden aus einem Weichkörper und einem Gehäuse, das aus zwei Kalkschalen besteht, zusammengesetzt. Zu 80 Prozent leben Muscheln in Salzwasser, man findet sie aber auch in Süßwasser oder Brackwasser.

Ihr Lebensraum reicht von der Arktis bis in die Tropen. Dabei befinden sich die Weichtiere auf dem Meeresgrund oder auf festen Oberflächen wie Steinen oder Felsen. Sie kommen gleichfalls in Flüssen, Seen und Teichen mit Süßwasser vor.

Hauptsächlich ernähren sich die meisten Arten von Plankton. Dieses filtern sie mithilfe ihrer Kiemen aus dem Wasser. Die Lebenserwartung einer Muschel kann von einem Jahr bis zu ungefähr 300 Jahren betragen.

Hier haben wir essbare Muscheln für Sie im Überblick zusammengestellt.

Miesmuscheln

Zusammen mit den Austern gehören die Miesmuscheln zu den wichtigsten Muscheln, die essbar sind. Bevorzugte Sorten sind die Mytilus edulis, die im Atlantischen Ozean sowie in Nord- und Ostsee zu finden ist und die Mytilus galloprovincialis, die im Atlantik und im Mittelmeer vorkommt.

In Frankreich züchtet man Miesmuschelkulturen bereits seit dem 13. Jahrhundert an Holzpflöcken. Auch an der deutschen und niederländischen Küste werden sie kultiviert. Pro Jahr gelangen ca. 550.000 Tonnen in den Handel. 250.000 Tonnen davon stammen aus den Aquakulturen Galiciens (Nordwestspanien).

In unserem ausführlichen Artikel hier finden Sie weitere Informationen zu dieser Muschelart.

Austern

Austern werden von den Menschen bereits seit der Steinzeit genutzt. Während sie in Europa als besondere Delikatesse angesehen werden, sind sie in Asien weit verbreitet und relativ preisgünstig. Die wichtigsten Austernarten sind die Pazifische Auster, die einen Anteil von 93 Prozent am Weltmarkt hat sowie die Amerikanische Auster und die Europäische Auster. In Europa ist der Konsum an Austern durch die Gewässerverschmutzung jedoch deutlich zurückgegangen.

Auf unserer Themenseite zu Austern finden Sie alle nützlichen Infos rund um diese Muschelart und hier informieren wir Sie über weitere Muschelarten und deren Zubereitungsmöglichkeiten.

Wann ist Muschelzeit?

Zum Muschelgenuss gibt es eine R-Regel mit allerdings zwei Begründungen. Die Regel besagt, dass Muscheln nur im Monat mit einem "R" in der Bezeichnung gegessen werden sollten - also von September bis April. Dann soll Schluss sein. Warum? Einmal wird es damit begründet, dass außerhalb dieser Zeit die Muscheln auf ihren langen Transportwegen nicht richtig gekühlt werden konnten. Das trifft ja heute im Zeitalter des Hightec wohl nicht mehr zu.

Die andere Begründung hat heute noch Gültigkeit: In den heißen Sommermonaten treten in den Gewässern vermehrt Algen auf, die ihr Gift abgeben, das wiederum von den Muscheln aufgenommen wird. Der Sommergenuss von Muscheln kann daher zu Magen-Darm-Problemen führen. Andererseits kommt es darauf an, in welchen Klimazonen und wann die Muscheln gefangen wurden. So sollte man in den Sommermonaten ohne "R" lieber auf tiefgefrorene Muscheln zurückgreifen.