Düngungsmittel lässt Melonen platzen

Der in China erlaubte Dünger Forchlorfenuron vernichtete einen Großteil der Wassermelonenernte

Von Karla Hettesheimer
20. Mai 2011

Dass zu viel Chemie bei der Produktion von Lebensmitteln großen Schaden anrichten kann, mussten nun zahlreiche Landwirte im Osten Chinas erfahren. Die Bauern in der Region Jiangsu benutzen ein Düngungsmittel mit dem Namen Forchlorfenuron, das das Wachstum ihrer Wassermelonen beschleunigen sollte.

Laut Agrarexperten wurde die Chemikalie jedoch nicht fachgerecht eingesetzt und lies die Melonen dadurch platzen. Der Preis für Wassermelonen war im vergangenen Jahr so gestiegen, dass viele chinesische Landwirte sich von dem Melonenanbau ein gutes Einkommen versprachen. Die meisten dieser Bauern hatten noch keine Erfahrung im Anbau von Wassermelonen und somit das Düngungsmittel zum erstem Mal verwendet. Ein Großteil der Ernte ging zunichte und konnte lediglich als Tierfutter verwendet werden.

Fasriges Fruchtfleisch und weiße Kerne bei mit Forchlorfenuron behandelten Melonen

Auch einige Melonen, die auf dem Großhandelsmarkt in Shanghai angeboten werden, wurden augenscheinlich mit Forchlorfenuron behandelt. Das Fruchtfleisch dieser Melonen ist fasrig und die Kerne weiß, anstelle der natürlichen, schwarzen Farbe. Der Einsatz von Forchlorfenuron als Düngungsmittel ist in China erlaubt. Nach diesem Vorfall, der den Landwirten gravierende Verluste bescherte, zeigte sich die Regierung in Peking allerdings besorgt.

Auch Professor Feng Shuangqing von der chinesischen Agrar-Universität, ist der Meinung, dass der Chemikalien-Einsatz in der chinesischen Landwirtschaft schärfer kontrolliert werden müsse, um einen besseren Verbraucherschutz zu gewährleisten. In China werden derzeit noch immer illegale Dünger und Pestizide verwendet.