Flaschenkürbisse gelangten anscheindend auf dem Seeweg nach Amerika

Von Frank Sprengel
17. Februar 2014

Kaum eine andere Kulturpflanze ist so weit auf der Welt verbreitet wie sogenannte Flaschenkürbisse (Lagenaria siceraria), die nicht nur als Nahrung dienen, sondern auch zur Herstellung von Musikinstrumenten, Gefäßen und dergleichen mehr verwendet werden. So sollen Flaschenkürbisse zum Beispiel in Amerika seit über 10000 Jahre kultiviert werden. Wie die Kürbisse dorthin gelangten, war bislang aber nicht eindeutig geklärt.

Einer These zufolge hätten asiatische Siedler die Kürbisse einfach mitgebracht. Um Gewissheit zu erlangen, untersuchten Forscher der Pennsylvannia State University das Erbgut von Flaschenkürbissen von diversen archäologischen Fundstätten. Dabei habe sich laut eines diesbezüglichen Berichts in der Fachzeitschrift "Proceeding of the National Academy of Sciences" eindeutig gezeigt, dass die amerikanischen Kürbisse definitiv aus Afrika stammten.

Zudem hätten die Wissenschaftler anhand von entsprechenden Simulationen nachgewiesen, dass Kürbisse problemlos über den Atlantik nach Amerika treiben könnten. Hinzukäme, dass Kürbiskerne selbst nach einem Jahr in Salzwasser noch keimfähig seien. Außerdem ließe sich so erklären, warum man auch in der Arktis, in der es für tropische Pflanzen schlichtweg zu kalt zum Gedeihen ist, Kürbiskerne fand.