Kohlgemüse: Gesundheitswert und Anbau

Kohl ist ein sehr gesundes Gemüse und besonders im Winter ein guter Vitaminlieferant. Der Anbau im eigenen Garten ist gar nicht so schwierig, wenn man ein paar Dinge beachtet. Kohlgemüse liefert eine Menge wichtiger Nährstoffe. Je nach Kohlsorte ist der Vitamingehalt teilweise höher als beispielsweise bei Zitrusfrüchten. Lesen Sie über die gesundheitlichen Vorzüge von Kohlgemüse und holen Sie sich Tipps zum Anbau.

Von Claudia Haut

Kohlgemüse im Schnellüberblick

Kohlgemüse - Wirkung und Inhaltsstoffe

Kohlgemüse gilt als überaus nahrhaft. So verfügt es über zahlreiche wertvolle Inhaltsstoffe und gehört zu den gesündesten Nahrungsmitteln. Da Kohl in der kalten Zeit geerntet wird, sind seine Wirkstoffe durch den Frost stabilisiert. So können sie vom Organismus besser aufgenommen werden.

Kohlgemüse ist reich an Inhaltsstoffen und da er hier vor unserer Tür wächst und somit keine langen Transportwege anfallen, auch meist mit geringerer Pestizidbelastung. Vor allem kalorienbewusstes Essen wird durch die zahlreichen verschiedenen Kohlsorten unterstützt, da Gemüsekohl über entschlackende Ballaststoffe verfügt.

Ebenfalls wertvolle Inhaltsstoffe sind

Gesundheitliche Vorzüge von Kohlgemüse

Das Provitamin A, welches in unserem Körper in Vitamin A umgewandelt wird, ist wichtig für

Vitamin B benötigt der Körper unter anderem für

Vitamin E verhindert vorzeitiges Altern und Vitamin K spielt eine Rolle bei der Blutgerinnung. 250g Kohl decken den gesamten Tagesbedarf an Vitamin C. Da im Kohl bestimmte Coenzyme enthalten sind, bleibt das sonst thermolabile Vitamin C auch beim Erhitzen erhalten. Trotzdem sollte man Kohl auch ab und an als Krautsalat genießen, da ein bedeutender Inhaltsstoff, das Indol, beim Kochen zur Hälfte zerstört wird.

Indol-3-Carbinol ist eine antioxidativ und antikarzinogen wirkende phytochemische Substanz. Reichlicher Verzehr von indolhaltigen Gemüsesorten soll vor Brust-, Gebärmutter- und Prostatakrebs schützen. Kohl enthält darüber hinaus einen weiteren krebshemmenden Stoff, das Sulforaphan. Es regt die Produktion von Gluthation an, welches Zellgifte und krebsfördernde Stoffe ungiftig machen kann.

Die gesunden Vitamine von Weißkohl wurden schon in der Antike geschätzt. So stellte man aus dem Weißkohl Sauerkraut her, der sich über den Winter konservieren ließ. Dadurch besaß man auch in der kalten Jahreszeit vitaminreiches Gemüse, mit dem man der Mangelkrankheit Skorbut vorbeugen konnte.

Darüber hinaus hat der fermentierte Weißkohl eine lindernde Wirkung bei Magen- und Darmbeschwerden, was an den für den Gärungsprozess der Sauerkrautherstellung zuständigen Milchsäurebakterien liegt, die sich positiv auf die Darmflora auswirken. Noch mehr Vitamin C als Weißkohl enthalten Grünkohl, Rosenkohl und Brokkoli. Darüber hinaus sind in Brokkoli wichtige Mineralstoffe wie

enthalten.

Wintergemüse als Vitaminbombe

Kohl ist wesentlich gesünder, als viele Menschen meinen. Einige Sorten enthalten sogar mehr Vitamine als Zitronen. Gerade im Winter, wenn das Kohlgemüse Hauptsaison hat, braucht unser Körper ausreichend Vitamine, um das Immunsystem zu stärken.

Hier ist es empfehlenswert, regelmäßig zu Kohlgemüse zu greifen, um den Körper mit Vitaminen, aber auch mit Mineralstoffen zu versorgen. Kohlgemüse enthält aber nicht nur gesunde Inhaltsstoffe, sondern ist auch noch sehr kalorienarm.

Die Zubereitung von Kohlgemüse ist auch nicht besonders schwierig. Viele Sorten kann man sowohl roh als auch gekocht essen - der Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt. Wie Sie Kohlgemüse zubereiten können, zeigen wir hier.

Selber pflanzen: Tipps zum Anbau von Kohlgemüse

Kohl kann man in jedem Supermarkt kaufen. Doch besonders vitaminreich ist er natürlich, wenn man ihn im eigenen Gemüsegarten anpflanzt.

Viele scheuen sich vielleicht davor, dabei hält sich die Arbeit in Grenzen und man kann nicht nur Geld sparen, sondern dem eigenen Körper auch noch etwas Gutes tun. Wer selbst Gemüse anpflanzt weiß nämlich, womit dieses gedüngt wurde und was darin steckt.

Beim Anbau von Kohlgemüse ist je nach Sorte der richtige Standort entscheidend dafür, dass man schöne Kohlköpfe ernten kann. So brauchen einige Sorten viel Sonne, andere wenig Wind. Die meisten Kohlsorten mögen es, wenn sie regelmäßig gegossen werden und die Erde immer wieder aufgelockert wird. Da Kohlgemüse den Boden stark auszehrt, sollte man ihn zuvor auch noch mit Kompost anreichern oder düngen.

Gute Beetnachbarn für Kohlgemüse

Beim Anbauen von Kohlgemüse ist auch wichtig drauf zu achten, was man in dessen unmittelbare Nähe pflanzt. Als gute Beetnachbarn gelten

Nicht gut geeignet, da sie das Kohlwachstum negativ beeinflussen, sind

Merkmale und Sorten von Kohlgemüse

Beim Kohlgemüse handelt es sich um eine krautige, ein- bis zweijährige Art. Die Wuchshöhe von Gemüsekohl kann zwischen 40 und 120 Zentimetern liegen. In der Regel sind die Pflanzen nur wenig verzweigt und aufrecht.

Die kahlen Blätter haben oftmals eine abwischbar blaue Bereifung. Die Blätter der Stängel sind entweder schmal und sitzend oder am Grund abgerundet. Sowohl Kelchblätter als auch Staubblätter stehen aufrecht.

Die Blütezeit verläuft in den Monaten Mai bis September. Bestäubt werden die Pflanzen entweder durch Selbstbestäubung oder von Insekten.

Bei den Früchten handelt es sich um Schoten, die für die Familie der Kreuzblütengewächse typisch sind. Der Samen wird zumeist durch den Wind verbreitet, kann aber auch durch Selbstverbreitung oder durch den Menschen erfolgen.

Herkunft und Zuchtformen

Kohlgemüse-Zuchtformen kommen zumeist auf Äckern oder in Gärten vor. In seltenen Fällen findet man sie auch verwildert auf nährstoffreichen Böden. Der Ursprung der Wildformen lag zumeist in den Küstengebieten von Europa. Dort wächst die Wildform auf Felsen oder Küstenkliffen. Die einzige in Deutschland bekannte Wildform befindet sich auf Helgoland und wird Klippenkohl genannt.

Wann man dazu überging, die Wildformen des Kohls zu kultivieren, lässt sich heute nicht mehr genau sagen. Grundsätzlich lassen sich alle Wildformen und Kulturformen miteinander kreuzen. Grüner Krauskohl war bereits im alten Griechenland bekannt und die Römer bauten Markstammkohl und Kohlrabi an.

Kohlgemüse gibt es in zahlreichen verschiedenen Zuchtformen. Dazu gehören unter anderem