Wer als Mann Joghurt isst, senkt laut Studie das Risiko auf Darmkrebs

In einer Studie trug der Verzehr von Joghurt zu einem minimierten Adenom-Risiko bei

Von Cornelia Scherpe
5. Juli 2019

Darmkrebs entwickelt sich bei den meisten Menschen aus zunächst gutartigen Wucherungen, den sogenannten Adenomen, heraus. Ein Adenom ist eine Geschwulst, die direkt im Drüsengewebe oder in der Schleimhaut entsteht. Bei der Darmkrebsvorsorge können diese Geschwüre frühzeitig entfernt werden. Am besten ist es natürlich, wenn sich Adenome erst gar nicht bilden und eine aktuelle Studie hat untersucht, welchen Beitrag dazu Joghurt liefern könnte.

Der schützende Effekt der Speise wurde bereits vor über 100 Jahren erstmals vermutet. Damals hatte Élie Metchnikoff, ein Wissenschaftler aus Russland, den Joghurt genauer unter die Lupe genommen. Als Bakteriologe konnte er die probiotische Wirkung analysieren. Damals war die Medizintechnik allerdings noch nicht soweit und die Arbeit des Nobelpreisträgers genügte noch nicht für einen Beweis.

Joghurt senkt das Adenom-Risiko nur bei Männern

An der Harvard Universität in Boston wurde die Idee nun aufgenommen und fortgeführt. Die Forscher untersuchten die Daten von 32.606 Männern und 55.743 Frauen. Alle hatten an der Vorsorge für Darmkrebs teilgenommen und einer Koloskopie zugestimmt. Bei 8.116 Frauen und 5.811 Männern wurden Adenome als Vorstufe für Krebs gefunden und direkt entfernt. Da die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch zu ihren Essgewohnheiten befragt worden waren, konnte man nun den Joghurtkonsum mit dem Adenom-Risiko in Verbindung bringen. Dabei wurde ein unerwarteter Geschlechterunterschied deutlich.

Männer, die wenigstens an zwei Tagen der Woche Joghurt aßen, konnten ihr Risiko auf Adenome um 19 Prozent senken. Betrachtete man nur die Adenome mit einer Größe ab einem Zentimeter oder besonders bedenklicher Gewebeform, sank dank Joghurt das Risiko sogar um 26 Prozent. Bei Frauen fanden die Wissenschaftler hingegen keinerlei Zusammenhang zwischen Joghurt und Adenomen. Warum das so ist, können die Forscher bislang nicht sagen. Weitere Untersuchungen sind daher nötig.