Das Erfolgsgeheimnis der Stubenfliegen - Seit Jahrmillionen Begleiter des Menschen

Von Ingo Krüger
6. Dezember 2013

Stubenfliegen werden nur zwei bis vier Wochen alt, doch trotz ihrer kurzen Lebensdauer bevölkern die kleinen Quälgeister bereits seit rund 200 Millionen Jahren die Erde. Dies haben sie auch ihrer regen Fruchtbarkeit zu verdanken, denn eine weibliche Stubenfliege kann insgesamt bis zu 500 Eier legen. Aus den Eiern schlüpfen Larven, die sich dann verpuppen. Nach wenigen Tagen kriechen aus den Puppen die erwachsenen Insekten, die sich sofort wieder vermehren. Ein Kilogramm Schweinemist kann bis zu 15.000 Larven der Stubenfliege enthalten.

Musca domestica - Überträger von Infektionskrankheiten

Das Insekt stammt aus Afrika und hat sich mit dem Menschen über die ganze Erde verbreitet. Die Stubenfliege (Musca domestica) ist nicht nur lästig, sondern überträgt auch zahlreiche Infektionskrankheiten, wie etwa Ruhr, Typhus und Cholera. Doch aufgrund ihrer rasanten Flugkünste macht sie es dem Menschen schwer, sie zu fangen. Dank ihrer kurzen Reaktionszeit und ihren erstaunlichen Facettenaugen, mit denen die Tiere bis zu zweihundert Bilder pro Sekunde getrennt wahrnehmen können, lassen sie sich vom Menschen nur selten überraschen. Die Augen bestehen aus je 3000 sechseckigen Linsen und ermöglichen einen Rundumblick.

Tastsinn - Härchen an den Beinen

An ihren vorderen Beinen besitzt die Stubenfliege ganz besondere Härchen, mit denen sie schmecken kann. Deshalb landet und krabbelt sie bevorzugt auf Lebensmitteln herum. Die Tiere können nur Flüssiges zu sich nehmen. Das machen sie über ihren Saugrüssel. Auf feste Nahrung spucken Fliegen so lange, bis diese flüssig ist.

Starke Haftwirkung der Fliegenfüße

Die Insekten sind nicht nur hervorragende Flugkünstler, sondern können auch in aller Seelenruhe an der Wand und an der Zimmerdecke sitzen. Dies verdanken sie ihren Füßen, die eine starke Haftwirkung haben. An diesen Füßen befinden sich Millionen von kleinen Härchen, die sich in der glatten Oberfläche verharken. Auf diese Weise klebt das Tier regelrecht fest.