Milbe sorgt für Massensterben der Bienen

Von Ingo Krüger
12. Juni 2012

Die Varroa-Milbe trägt zum massenhaften Bienentod bei. Sie sorgt dafür, dass sich Viren, die die Insekten schädigen oder töten, gut ausbreiten können. Dies konnten Biologen nun eingehend auf Hawaii untersuchen.

Bis August 2007 blieben die Pazifikinseln von der Varroa-Milbe aufgrund ihrer Lage fern des Festlandes verschont. Erst zu diesem Zeitpunkt erreichte die Milbe auch Hawaii und breitete sich dort aus. So konnten Wissenschaftler die Evolution der Virenstämme und die Ausbreitung der Parasiten eingehend erforschen.

Bienen können sich mit den Viren auch ohne die Milben infizieren. Dies ist bei 6 bis 13 Prozent der Völker der Fall. Taucht die Varroa-Milbe auf, erhöhen sich die Zahlen auf 75 bis 100 Prozent. Auch die Zahl der Viren pro Biene steigt stark an: 1000 Viren in milbenlosen Gegenden, 1 Milliarde Viren mit den Schädlingen.

Auch in Deutschland gestaltet sich die Lage schwierig. Das Flügeldeformationsvirus (deformed wing virus, DWV) ist nach Meinung von Fachleuten der Grund dafür, dass fast ein Drittel der Honigbienen den vergangenen Winter nicht überlebt hat. Das wären fast 300 000 der etwa eine Million Bienenvölker in Deutschland.