Hormontherapie macht Ameisen zu Riesen

Von Cornelia Scherpe
11. Januar 2012

Die Macht der Gene hat es möglich gemacht. Forscher experimentierten mit Ameisen und untersuchten ihr Erbgut. Dabei stießen sie auf Gene, die seit gut 35 Millionen Jahren in den Tieren angelegt aber offenbar inaktiv sind. Die Forscher legten den Schalter um und sofort produzierten die Gene eine Art Jugend-Hormon. Das bewirkte wiederum, dass die Tiere ordentlich an Körpergröße gewannen und ihre Zangen stärker wurden. So konnten sie sich auch besser verteidigen. Solch riesige Ameisen findet man in der freien Natur nur ausgesprochen selten.

Die Anlage besitzen sie aber offenbar alle. Da in der Ameisen-Familie jeder eine Aufgabe hat, ist der Körperbau auch unterschiedlich. So sind Sammler oder Ernährer der Königin kleiner und schwächer als die Soldaten. Die genetische Anlage zum Kämpfer haben aber alle, denn auch wenn man bei einem Sammler den genetischen Schalter umlegte, wurde das Hormon aktiv und machte aus der Ameise einen Kämpfer. Das funktioniert aber nur, wenn die Gene rechtzeitig, also spätestens im Larven-Stadium, aktiviert werden.