Opfertod für männliche Feldgrillen

Die Sicherheit der Gespielin geht bei den Feldgrillenmännchen vor ihr eigenes Leben

Von Ingo Krüger
10. Oktober 2011

Liebe bis zum Tod. Das gibt es nicht nur im Märchen, sondern auch in der Realität. Zumindest bei den Feldgrillen.

Auch auf die Gefahr hin, das eigene Leben zu verlieren, verbleiben männliche Grillen nach der Begattung bei ihrem Weibchen. Dies beobachteten Wissenschaftler um den Biologen Rolando Rodríguez-Muñoz von der englischen Universität Exeter.

Das Leben der Dame geht vor

Viele tausend Stunden lagen die Forscher auf der Lauer, um das Liebesspiel der Feldgrillen zu beobachten. Mit Infrarotkameras filmten sie nicht nur den Fortpflanzungsakt an sich, sondern auch das Verhalten der Insekten in der postkoitalen Phase.

Die Forscher stellten fest, dass die Männchen nach dem Akt nicht verschwanden, so schnell sie konnten, sondern dass sie so lange bei den Weibchen blieben, bis sich diese in einem Erdloch in Sicherheit gebracht hatten. Selbst auf die Gefahr hin, bei einem Vogelangriff das eigene Leben zu verlieren.

Fortbestand der Art

Schützen scheint bei den Grillen die höchste Priorität zu genießen, so Rodríguez-Muñoz. Dies sichere nicht nur den Fortbestand der Art, sondern biete den Tieren häufiger Gelegenheit, sich zu paaren und für Nachwuchs zu sorgen.