13.000 Palmen vernichtet - Käferplage in Sizilien schreitet fort

Palmrüssler befällt in vielen Regionen Italiens die Baumbestände

Von Thorsten Hoborn
17. Februar 2010

Der Palmenbestand im Mittelmeerraum ist ernsthaft in Gefahr. Besonders die italienischen Insel Sizilien ist vom Palmrüssler bedroht, der unaufhaltsam und in rasantem Tempo die Baumbestände vernichtet. Bereits 13.000 Pflanzen sind befallen. Dabei hätte das dem drei Zentimeter großen Insekt aus Südostasien keiner zugetraut. Dieser versteckt sich im Inneren der Palme, ernährt und vermehrt sich dort und baut Kanäle, von denen aus Larven die Palme von innen heraus entsaften. Diese verliert innerhalb weniger Wochen die Blätter und stirbt ab.

Vernichtung erweist sich als schwierig

Die Käfer können nur schwer vernichtet werden, denn sie sind äußerst resistent und überstehen Temperaturen bis 50 Grad. Weibchen legen bis zu 400 Eier und so steht der Ausbreitung nicht viel entgegen.

Mit ätherische Ölen, Lockstofffallen und Mikrowellen versuchen Palmenbesitzer sich zu wehren. Doch nur Gifte scheinen etwas erfolgversprechend. Auch der Rest Italiens bleibt vom Palmrüssler nicht verschont, Palermo ist eingenommen und im 700 Kilometer entfernten Rom wurde der Käfer auch entdeckt. Nahezu alle Mittelmeerländer sind betroffen, ebenfalls Spanien, Griechenland und Frankreich.