Kluges Kollektiv - Ameisen optimieren ihre Futtersuche mit Schwarmintelligenz

Von Dörte Rösler
2. Juni 2014

Eine einzelne Ameise ist nicht sonderlich klug. Bei der Futtersuche wandert sie zunächst zufällig umher. Sobald sie Nahrung gefunden hat, beginnt jedoch eine effiziente Organisation: der ganze Schwarm ordnet seine Laufwege zu einem zeit- und engergiesparenden Muster.

Wie die Selbstorganisation der Ameisen funktioniert, hat ein deutsch-chinesisches Forscherteam genauer unter die Lupe genommen. So schweifen am Anfang sogenannte Pfadfinder-Ameisen wahllos durch das Gelände. Sind sie vom Umherstreifen erschöpft, kehren sie zum Nest zurück.

Wenn Kundschafter etwas Essbares entdeckt haben, hinterlassen sie beim Heimweg eine zarte Duftspur aus Pheromonen. Andere Ameisen in der Nähe nehmen die Fährte auf, bis auch sie zum Futter gelangen und nun ihrerseits den Pheromon-Pfad verstärken. Am Ende marschieren alle Ameisen wie auf einer Duft-Autobahn zügig zwischen Nahrung und Nest hin und her.

Die Wissenschaftler sehen darin ein Beispiel, wie aus scheinbar ziellosem Verhalten Einzelner ein effizientes und komplexes Netzwerk entstehen kann.