Schnaken werden am Oberrhein aus der Luft bekämpft

Von Max Staender
17. März 2014

Bereits im vergangenen Februar sind Milliarden von Mückenlarven in den feuchten Arealen der Auenwälder am Oberrhein aus ihren Eiern geschlüpft, deren Invasion der Biologe Norbert Becker mit seinem Team nun stoppen will. Dafür steigt seit kurzem ein Helikopter mehrmals in die Luft, um große Mengen Eisgranulat mit einem speziellen Eiweißstoff über dem Gebiet abzuwerfen. Dieser produziert das Bakterium namens Bacillus thuringiensis israelensis, welches für den Menschen sowie anderes Leben ungefährlich ist und die Darmzellen der winzigen Larven zerstört.

Insgesamt durchlaufen die Larven vier Stadien in einem Zeitraum von rund acht Wochen, wobei vor allem die Drittlarven für die Bekämpfung aus der Luft am besten geeignet sind. Der Biologe geht davon aus, dass knapp 100 Millionen Larven auf einen Hektar kommen - bislang wurden rund 400 Hektar mit dem Stoff bestreut.

Obwohl das Überwintern der Hausmücken durch den fehlenden Frost begünstigt wurde, kann man derzeit noch nicht sagen, ob es ein schlimmes Schnaken-Jahr gibt. Dies hängt laut Becker nämlich auch von den Sommertemperaturen sowie den Hochwasserspitzen entlang des Rheins ab.