Dialyse von Zuhause und das Infektionsrisiko: Medizinischer Honig senkt die Gefahr nicht

Von Cornelia Scherpe
14. Oktober 2013

Es gibt Menschen, die aufgrund einer Funktionsschwäche ihrer Nieren regelmäßig zur Dialyse müssen. Nur so können die Giftstoffe im Inneren des Körpers noch effektiv ausgeschieden werden. Eine Form des Verfahrens trägt die Fachbezeichnung "Peritoneal-Dialyse". Die Patienten mit Niereninsuffizienz bekommen die aufbereitete Lösung (Dialysat genannt) direkt in die Bauchhöhle, sodass giftige Substanzen aus dem Körper geschwemmt werden.

Der Vorteil gegenüber dem Standardverfahren ist hier, dass der Patient nicht jedes Mal zum Arzt muss, sondern die Dialyse allein und zuhause durchführen kann. Möglich wird dies, da ein Katheter fest implantiert wird und der Patient nur noch das Dialysat regelmäßig benutzen muss. Bei dieser Methode besteht allerdings immer ein gewisses Risiko einer Infektion. Durch den eingeführten und im Körper verbleibenden Katheter kann es zur Übertragung von Bakterien oder Viren kommen. Vor allen Dingen an der Stelle, an der er in den Körper eintritt, ist viel Hygiene nötig, damit sich keine Erreger ansammeln.

Vor einiger Zeit war von Naturmedizinern die Empfehlung ausgesprochen worden, dass medizinischer Honig die Gefahr für die Patienten senken kann. Jeder Honig, so fand man schon vor einiger Zeit heraus, wirkt leicht antiseptisch. Daher gibt es inzwischen speziell sterilisierten Honig, der medizinisch angewandt werden kann. Er soll auch bei der Peritoneal-Dialyse sterilisierend wirken, doch das konnte eine aktuelle Studie nicht belegen.

Man hatte mit 371 Menschen gearbeitet, wobei nur eine Gruppe den Honig erhielt. Dennoch unterschieden sich die zwei Gruppen nicht wirklich. In der Kontrollgruppe entwickelte sich nach rund 17,7 Monaten eine Infektion, in der Honig-Gruppe sogar schon nach 16 Monaten. Auch die Häufigkeit einer lebensbedrohlichen Komplikation oder sogar des verfrühten Todes war in beiden Gruppen auf einem Niveau.