Forscher entschlüsseln das Geheimnis, warum Granatäpfel so gesund sind

Wie genau der Granatapfel im Körper wirkt und warum er tatsächlich die Alterung beeinflussen kann

Von Cornelia Scherpe
14. Juli 2016

Bereits seit einiger Zeit ist bekannt, dass der Verzehr von Granatäpfeln sehr gesund ist. Oft wird sogar davon gesprochen, dass es sich um ein Anti-Aging-Wunder handelt. Wie genau der Granatapfel im Körper wirkt und warum er tatsächlich die Alterung beeinflussen kann, haben Forscher genauer beleuchtet.

Bekannt ist sei einiger Zeit, dass Granatäpfel einen Wirkstoff namens Ellagsäure in sich tragen. Diese Säure hat an sich noch keinen Nutzen für den Menschen, sie spricht aber eine ganz bestimmte Gruppe von Darmbakterien an. Kommen diese Mikroorganismen mit Ellagsäure in Kontakt, wandeln sie die Säure in einen Stoff namens Urolithin A um.

Jugendliche Ausdauer dank Granatäpfeln

Wie Urolithin A auf die Alterung wirkt, untersuchten die Forscher im ersten Schritt mit einem Fadenwurm. Dieser hat die günstige Eigenschaft, bereits wenige Tage nach der Geburt zu altern. Gab man einer Gruppe Urolithin A verzögerte sich der natürliche Alterungsprozess im Vergleich zu einer unbehandelten Kontrollgruppe um ganze 45 Prozent.

Dieses Ergebnis war vielversprechend, daher gingen die Forscher zu Mäusen über und tatsächlich verzögerte sich auch bei diesen Säugetieren die Alterung beträchtlich. Mit zwei Jahren gelten Mäuse als Senioren, doch hatten die Tiere Urolithin A bekommen, blieben sie jugendlicher. Ihre Ausdauer lag 42 Prozent über gleichaltrigen Mäusen ohne Kontakt zu Urolithin A.

Das passiert in den Zellen

Wie Urolithin A im Körper wirkt, konnten die Forscher beim Blick in die Zellen sehen. Jede Körperzelle besitzt Mitochondrien. Sie sind das biologische Kraftwerk der Zelle und verlieren mit der Zeit an Leistung. Die Zelle altert. Werden die schwachen Mitochondrien immer mehr, altert das Gewebe insgesamt, was meist zuerst in schwindender Muskelkraft spürbar wird. Urolithin A wirkt wie ein Zell-Recycling und zögert das Altern damit heraus. Erste Studien mit Freiwilligen sind bereits geplant.

Die Forscher geben aber zu bedenken, dass sich niemand eine Wunderwirkung von Granatäpfeln versprechen soll. Immerhin ist nicht die Menge an Ellagsäure entscheidend, sondern ob genügend Darmbakterien da sind, die daraus Urolithin A machen. Eine gesunde Ernährung insgesamt ist also wichtig.