Mit Brokkoli gegen radioaktive Verstrahlung: Schützender Wirkstoff entdeckt

Von Nicole Freialdenhoven
21. Oktober 2013

Dass grünes Gemüse wie Brokkoli und Kohl sehr gesund ist, dürfte allgemein bekannt sein. Möglicherweise schützt das Grünzeug sogar vor einer radioaktiven Verstrahlung. Diese Gefahr droht nicht nur Mitarbeitern von Atomkraftwerken und Rettungskräften nach einem Reaktorunfall, sondern auch den Anwohnern in der näheren Umgebung. In weit geringerem Maße kann sie auch bei der Behandlung einer Krebserkrankung mit hohen Strahlungsdosen auftreten, wenn neben den Krebszellen auch gesunde Zellen beschädigt werden.

Forschern des Georgetown University Medical Center in Washington entdeckten nun einen pflanzlichen Wirkstoff, der vor allem in grünem Gemüse wie Kohl und Brokkoli enthalten ist und der möglicherweise Schutz vor radioaktiver Strahlung bietet.

Die Forscher extrahierten den Wirkstoff 3,3-Diinolylmethan (DIM) und injizierten ihn über 14 Tage hinweg täglich Versuchsratten im Labor. Kurz nach der ersten Injektion erhielten die Ratten zudem eine normalerweise tödliche Dosis radioaktiver Strahlung - und über die Hälfte der Ratten überlebte. In einer Vergleichsgruppe, in der die Ratten kein DIM bekommen hatten, starben alle nach der Bestrahlung.

Bei weiteren Experimenten stellte sich heraus, dass ein Drittel der Tiere auch überlebte, wenn sie erst 24 Stunden nach der tödlichen Dosis zum ersten Ma mit DIM behandelt wurden. Dies könnte es in Zukunft möglich machen, auch Menschen nach einem Atomunfall nachträglich Medikamente mit DIM zu verabreichen, die sie vor Schäden durch radioaktive Strahlung schützen.