Aus Asien importiertes frisches Gemüse häufig stark mit Pestidizen belastet

Von Nicole Freialdenhoven
24. Juni 2013

Auch im Westen wird das Kochen asiatischer Gerichte immer beliebter. Supermärkte bieten ganze Regale voller asiatischer Spezialitäten an und was noch fehlt, wird im Asia Shop gekauft. Nicht immer sind diese Einkäufe gesundheitlich unbedenklich, stellten nun Forscher des Kantonalen Labors Zürich heraus. Vor allem frisches Gemüse aus Asien und asiatische Gewürze sind häufig stark belastet. So überstieg ein einzelnes Gramm der aus Thailand importierten Kohlsorte Cantonese Lettuce die Referenzdosis für das Insektizid Prothiofos um ein Elffaches.

Insgesamt untersuchten die Forscher 836 pflanzliche Lebensmittel auf rund 450 Pestizide. Von den 19 Proben, die als gesundheitsgefährdend bewertet wurden, stammten 16 aus Asien. Jede vierte Probe aus dem asiatischen Raum wurde beanstandet (25%), dagegen nur 5% der Lebensmittel aus der EU. Als vergleichsmäßig sauber stellten sich auch Lebensmittel aus Südamerika heraus, bei denen nur 6% Höchstwerte überschritten hatten. Bei afrikanischen Lieferungen waren es 10% und bei Lieferungen aus dem Nahen Osten und der Türkei 23%.

Problematisch bei den Lieferungen aus Asien seien vor allem die verschlungenen Absatzwege, die eine Rückverfolgung zu den eigentlichen Lebensmittelproduzenten unmöglich mache. Durch verstärkte Kontrollen konnte zumindest in der Schweiz erreicht werden, dass die Importeure die Lieferanten gewechselt oder ihr Sortiment verkleinert haben. Manche haben den Import von frischem Gemüse und Gewürzen sogar ganz aufgegeben.