Weniger Antibiotika in Tiermast - Mediziner warnen dennoch vor Gesundheitsgefahr

Von Dörte Rösler
12. November 2013

Antibiotika sind aus der Massentierhaltung nicht wegzudenken. In seinem nur 39 Tage kurzem Leben bekommt ein Masthähnchen durchschnittlich 10 Tage Medikamente ins Futter gemischt. Zwar ist der Verbrauch im letzten Jahr von 1706 Tonnen auf 1619 Tonnen gesunken, Deutschland gehört aber weiterhin zu den Nationen mit dem höchsten Medikamentenkonsum bei Tieren.

Dass es anders gehen kann, zeigt das Beispiel Niederlande. Innerhalb der letzten fünf Jahre haben unsere Nachbarn den Antibiotika-Einsatz um die Hälfte reduziert. Statt Sanktionen setzen die Holländer dabei auf ein Prämiensystem für Landwirte, die ihre Tiere auch ohne Antibiotika gesund halten.

Den höchsten Verbrauch haben hierzulande die großen Mastanlagen in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen. Mehr als ein Drittel der Gesamtmenge an Antibiotika wird dort allein im Postleitzahlbereich 49 verfüttert. Als Folge nehmen die Resistenzen gegen Krankheitserreger zu und das Trinkwasser ist zunehmend mit Medikamenten belastet.