Medikamente im Meer um Großbritannien: Garnelen sind auf Drogen

Von Laura Busch
12. Juli 2010

Untersuchungen von Forschern der britischen Uni Portsmouth zufolge, sind die Krustentiere in britischen Gewässern immer häufiger unfreiwillige Drogen-Konsumenten. Die in das Meer um Großbritannien geführten Abwässer enthalten häufig Restspuren von Medikamenten, die von Garnelen und anderen Meeresbewohnern unfreiwillig aufgenommen werden.

Die Wissenschaftler untersuchten den Zusammenhang, weil besonders der Gebrauch von Antidepressiva in Großbritannien stark angestiegen ist. Sind die Tiere auf Drogen, sind sie deutlich verwirrter und zeigen unnatürliches Verhalten. Sie schwimmen dann rund fünfmal so häufig zur Oberfläche des Meeres, wo sie leichte Beute für andere Tiere werden. "Krustentiere sind ein wesentlicher Bestandteil der Nahrungskette. Wenn sie ihr natürliches Verhalten ändern, wird das Gleichgewicht im Ökosystem empfindlich gestört", warnt der an der Studie beteiligte Wissenschaftler Alex Ford.