Gehört der Konsum von Fleisch und Wurst zu einer gesunden Ernährung?

Von Ingo Krüger
17. Oktober 2013

Früher glaubte man, dass Fleisch wichtiger Bestandteil der Ernährung sei. Doch heute weiß man, dass Fleisch ein Genussmittel ist und nur in Maßen konsumiert werden sollte, da es für viele heutige Zivilisationskrankheiten wie Krebs, Gicht, Osteoporose, Diabetes, aber auch für Herz-Kreislauf-Erkrankungen mitverantwortlich ist.

So zeigen aktuelle Studien, dass der tägliche Verzehr von mehr als 100 Gramm rotem Fleisch (Schwein, Rind oder Lamm), das Risiko, diese Erkrankungen zu bekommen, deutlich erhöht. Bei Wurst und Schinken aus verarbeitetem rotem Fleisch gelten schon mehr als 40 Gramm am Tag als krankheitsfördernd.

Carnitin, Salz und Nitrit wirken schädlich auf den menschlichen Organismus

Grund dafür ist die in rotem Fleisch vorhandene Substanz Carnitin, die sich in Verbindung mit Darmbakterien so verändert, dass sie Gefäßverkalkungen und damit Krankheiten wie Herzinfarkt oder Schlaganfall begünstigen kann.

Auch die Konservierungsmittel Salz und Nitrit wirken sich schädlich auf den menschlichen Organismus aus. Salz kann den Blutdruck erhöhen, und Nitrit wird im Magen zu krebserregenden Nitrosaminen umgewandelt. Zudem enthalten Fleisch und Wurst häufig viel Fett, hauptsächlich gesättigte Fettsäuren, die die Gefäße schädigen. Andererseits kommen in dem Lebensmittel auch wichtige Eiweiße, Vitamine und Mineralstoffe wie Zink und Selen vor.

Weisses Fleisch wie Geflügel ist gesünder

Wer dennoch nicht auf seinen Fleischkonsum verzichten möchte, sollte sich an die Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung halten und nicht mehr als 300 bis 600 Gramm Fleisch und Wurst in der Woche essen sowie mageren Sorten den Vorzug geben.

Weißes Fleisch, etwa Geflügel, ist aufgrund seines geringeren Fettgehalts gesünder als rotes Fleisch. Produkte mit dem Bio-Siegel sind vorzuziehen, da die Tiere artgerecht gehalten werden und in der Regel gesünder sind. Keime und Krankheitserreger finden sich meist in Fleisch und Wurst aus konventioneller Tierhaltung.

Notwendig für den Menschen ist der Verzehr von Fleisch jedoch nicht, da wir bei der Entwicklung vom Fruchtesser zum Jäger und Sammler als Gemischtköstler tierische und pflanzliche Nahrung vertragen. Um zu überleben, sind wir folglich nicht auf Fleisch angewiesen.