Neues Tierschutz-Label für Fleisch aus artgerechter Haltung in der Kritik

Von Ingo Krüger
18. Juli 2013

Seit Mitte Januar 2013 gibt es ein neues Tierschutzlabel, das Verbraucher über unterschiedliche Kriterien in der Tierhaltung informieren soll. Je nach Tierschutzniveau weist das neue Label einen oder zwei Sterne auf. Eingeführt wurde das Siegel als gemeinsame Initiative von Tierschutzbund und Bundesregierung.

Doch ganz zufrieden ist der Tierschutzbund nicht mit dem Label und den damit verbundenen Eigenschaften. So gibt es einen Stern bereits dann, wenn die Tiere etwa ein Drittel mehr Platz als gesetzlich vorgeschrieben haben oder die Transportdauer höchstens vier Stunden beträgt. Bei zwei Sternen verfügen die Tiere beispielsweise über doppelt soviel Platz wie im Gesetz vorgesehen und haben Auslauf mit verschiedenen Temperaturzonen.

Dies sei jedoch nur ein Zwischenschritt, erklärte der Tierschutzbund. Bio-Fleisch sei immer noch vorzuziehen. Allerdings sei das neue Siegel ein Anfang weg von der tierquälerischen Intensivhaltung. Zudem, so der Tierschutzbund, sei es immer noch am besten, möglichst wenig Fleisch zu essen. Dies sei immer noch der richtige Weg, Tiere zu schützen und gesünder sei es auch noch.

Von den verbesserten Standards profitieren aktuell lediglich etwa 9 Millionen von insgesamt etwa 110 Millionen Masthühnern sowie 40.000 von bundesweit 40 Millionen Schweinen. Erst rund 50 Höfe sind zertifiziert.