Pferdefleischskandal in der EU - Jedes 20. geprüfte Fertiggericht enthält Pferd statt Rind

Von Nicole Freialdenhoven
19. April 2013

Bei europaweiten Lebensmitteltests fanden Wissenschaftler der EU-Kommisson in jedem 20. Fertiggericht Pferdefleisch statt dem auf der Packung angegeben Rindfleisch. Dies gab EU-Gesundheitskommissar Tonio Borg nun bekannt. Geprüft wurden rund 7300 Gerichte in den EU-Staaten.

Immerhin: In nur 0,5 Prozent der falsch deklarierten Gerichte wurden Rückstände des Medikamentes Phenylbutazon gefunden, das bei Pferden als Entzündungshemmer eingesetzt wird und beim Menschen Krebs oder krankhafte Blutveränderungen auslösen kann.

Borg nannte die Gefahr, die von den falsch deklarierten Hamburgern, Lasagne Bolognese oder Gulaschsuppe ausging, daher auch gering - um gesundheitliche Probleme zu bekommen, müssten Menschen schon über Monate hinweg "hunderte Pferdeburger" verspeisen, so ein Sprecher in Brüssel. Borg kündigte zudem neue Maßnahmen im Kampf gegen den Lebensmittelbetrug an, darunter härtere Geldstrafen für Händler, die Fleisch falsch kennzeichnen.

Die Pferdefleischskandale erschüttern seit einigen Wochen den gesamten EU-Raum. Nachdem es zuletzt ruhiger geworden war, mussten in den Niederlanden in der vergangenen Woche wieder 50.000 Tonnen falsch deklariertes Fleisch aus dem Verkehr gezogen werden.