Ein Skandal mit positiven Folgen - Verkauf von Pferdefleisch boomt

Von Susanne Schwarz
28. Februar 2013

Werner Jausch, Heike Hobbold und Carola Brenig haben eines gemeinsam. Sie sind im Verkauf von Pferdemetzgereien tätig. Seit dem Pferdefleisch-Skandal können sich die Pferdemetzgereien nicht beklagen, dann die Verkaufszahlen nahmen deutlich zu. Woran das liegen könnte, kann sich Frau Hobbold auch nicht erklären. Sie geht davon aus, dass Neugier die Menschen in ihren Laden treibt.

Carola Brenig erklärt, dass sich der Umsatz auf das Doppelte erhöht habe. Es muss wohl an den vielen Berichten der Medien liegen, dass Pferdefleisch an Beliebtheit gewonnen hat. Christine Hepp ist an der Bayerischen Akademie für Werbung und Marketing tätig. Für sie ist der Boom durchaus zu erklären. Durch Berichte in den Medien werden Verbraucher neugierig.

Allerdings gebe es zwei unterschiedliche Reaktionen. Die einen werden neugierig, andere lehnen den Verzehr von Pferdefleisch ganz ab. Hauptgeschäftsführer Martin Fuchs vom Deutschen Fleischer-Verband hält die Statistikzahlen für realistisch, dass 42 Prozent der deutschen Verbraucher Pferdefleisch kaufen würden, sofern es korrekt ausgezeichnet wäre.

Das Fleisch sei nun in den Fokus gelangt, da es immer wieder in den Medien erscheint. Andere Pferdemetzger sind eher skeptisch und gehen davon aus, dass das neue Interesse am Pferdefleisch so schnell wieder nachlässt, wie es geweckt wurde.