Pferdefleisch in Tiefkühlkost: Labor weist Schmerzmittel nach

Von Nicole Freialdenhoven
15. Februar 2013

Der europaweite Skandal um Tiefkühlprodukte, die Pferdefleisch enthalten, schlägt weiterhin hohe Wellen. Nun wiesen Wissenschaftler zum ersten Mal das Schmerzmittel Phenylbutazon nach, mit dem die Pferde vor ihrem Tod behandelt wurden. In den meisten Ländern ist Phenylbutazon aufgrund der schweren Nebenwirkungen für die Behandlung von Menschen verboten und wird nur noch in der Tiermedizin eingesetzt. In Deutschland ist es allerdings noch immer zugelassen, wenn auch nur zum Einsatz über einen sehr kurzen Zeitraum und bei ganz bestimmten Krankheiten.

Zu den Nebenwirkungen gehören unter anderem Darmblutungen und Bewusstseinsstörungen. Besonders gefährdet sind Patienten, die unter einer Herzschwäche leiden oder deren Leber oder Niere nicht mehr uneingeschränkt funktioniert. Allerdings sind die im Fleisch gefundenen Mengen viel zu gering um möglicherweise gesundheitliche Schäden bei Menschen anzurichten, die wesentlich ein Produkt mit Pferdefleisch gegessen haben.

In Deutschland wird Phenylbutazon noch bei Menschen verwendet, bei denen andere Medikamente keine Wirkung erzielen und die unter schweren Gichtanfällen, Polyarthritis oder Morbus Bechterew leiden, einer rheumatischen Krankheit, bei der die Wirbelsäule versteift. Allerdings dürfen auch sie Phenylbutazon nur maximal eine Woche lang einnehmen um die Nebenwirkungen zu vermeiden.