Bio ist nicht gleich Bio: Auf das richtige Siegel kommt es an

Von Nicole Freialdenhoven
26. August 2013

Die Bio-Branche boomt und in den Supermärkten werden immer größere Flächen für die Produkte biologischer Herkunft eingeräumt. Doch dem Wirrwarr der vielen unterschiedlichen Bio-Gütesiegel stehen Verbraucher häufig hilflos gegenüber. Am weitesten verbreitet sind das EU-Öko-Siegel, das zwölf weiße Sterne auf grünem Grund zeigt und das sechseckige deutsche Bio-Siegel, das ebenfalls grün-weiß daher kommt.

Tragen Bio-Lebensmittel eine dieser beiden Siegel (oder beide gleichzeitig) können Verbraucher davon ausgehen, dass hier die Mindeststandards der biologischen Anbaus eingehalten wurden. Allerdings enthalten diese Produkte noch immer mehr Zusatzstoffe als die der zertifizierten biologischen Anbauverbände in Deutschland wie beispielsweise Demeter, Bioland oder Naturland.

Auch in der Tierhaltung gibt es Unterschiede: Während bei Demeter und Bioland nur 280 Masthühner auf einem Hektar gackern, dürften es laut EU-Verordnung mehr als doppelt so viele sein (580 Hühner pro Hektar pro Jahr).

Die Bio-Eigenmarken der großen deutschen Lebensmittelketten werden ebenfalls nach unterschiedlichen Richtlinien produziert. So sind die Waren von "Rewe Bio" mit dem Gütesiegel von Naturland ausgezeichnet, das für hochwertige Biokost spricht, während bei anderen Supermarktketten "nur" das EU-Bio-Siegel und seine Richtwerte genutzt werden.