Was verbirgt sich hinter dem Begriff "biologisch"?

Von Beke Enderstein
30. Mai 2014

Auch wenn die idyllische Vorstellung von glücklichen Tieren auf einem ökologisch bewirtschafteten Bauernhof nicht unbedingt der Realität entspricht und es auch hier Schwachstellen geben kann, bietet "bio" in puncto Natur und Tierschutz deutliche Vorteile.

Angefangen von ökologisch hergestelltem Futter ohne gentechnisch veränderte Pflanzen, einem Verzicht auf Kunstdünger sowie synthetischen Pflanzenschutzmitteln bis hin zu einer stark reglementierten Gabe von Antibiotika. Letztere dürfen nur dann verwendet werden, wenn die Indikation therapeutisch notwendig ist - keinesfalls vorbeugend wie in der Massentierhaltung.

Produktion deutscher Bioware nicht ausreichend

Die steigende Nachfrage nach Bioware kann durch deutsche Ökobetriebe trotz Prämienzahlungen für die Umstellung von "konventionell" auf "bio" mittlerweile nicht mehr ausreichend gedeckt werden und muss somit durch Importe ergänzt werden.

Verbraucher haben beim Kauf von Bioprodukten die Wahl zwischen dem grünen Sechseck, dem "EU-Bio-Logo" und Ware von deutschen Bioanbauverbänden - diesbezüglich gelten bei Bioland, Demeter und Co. höhere Anforderungen in puncto Tierschutz und allen weiteren Kriterien.

Was macht "Bio" aus?

Insbesondere bei der artgerechten Tierhaltung liegen Bio-Betriebe eindeutig vorne. Die Tiere haben mehr Fläche zur Verfügung, bekommen Auslauf und dürfen sich auf Liegeflächen ausruhen. Außerdem müssen sie keine qualvollen Prozeduren wie Enthornungen oder das Kupieren von Schwänzen und Schnäbeln über sich ergehen lassen.

Neben dem respektvollen Umgang mit Tieren wird auch die florale Vielfalt von Wildblumen und Co. auf europäischen Ackerflächen laut einer Studie des Julius-Kühn-Instituts gefördert. Ebenfalls für "bio" sprechen die ressourcenschonende Bewirtschaftung mit Dünger auf Basis von selbst produziertem Mist.

Laut Forschungsergebnissen weisen Bioprodukte darüber hinaus mehr gesunde Inhaltsstoffe und weniger Schadstoffe auf, so dass auch der Mensch von ökologisch erzeugten Lebensmitteln profitiert. Auch wenn nicht alle Studien einen höheren Nährwert aufzeigen konnten, spricht die reduzierte Aufnahme von Antibiotika und Pestiziden für sich.