Gewachste Äpfel - gesundheitsschädlich oder unbedenklich?

Nachfetten von Äpfeln in Deutschland verboten, im Ausland jedoch erlaubt

Von Dörte Rösler
24. Oktober 2014

Die Äpfel glänzen lecker frisch - doch beim Anfassen stellt man fest, dass dies nur von einer Wachsschicht herrührt. Gerade Sorten, die länger gelagert werden, haben eine fettige Oberfläche als Schutz vor dem Austrocknen und vor Schädlingsbefall. Ganz ungefährlich kann diese Schicht auch für den Menschen nicht sein, oder? Wir klären auf.

Natürlicher Obstschutz

In vielen Fällen stammt das Wachs aus dem Apfel selbst. Beliebte Sorten wie Jonagold oder Granny Smith produzieren etwa von Natur aus eine Wachsschicht, die während der Lagerung noch dicker wird. Gesundheitlich bedenklich ist dieses Wachs nicht, wer die fettige Konsistenz nicht mag, kann die Früchte jedoch unter heißem Wasser abwaschen oder mit einem Küchentuch abreiben.

Künstliche Wachsschicht

Für Sorten, die nicht genug Wachs für eine längere Lagerung produzieren, verwenden Obst-Produzenten gern einen künstlichen Schutz. Allerdings: in Deutschland ist das Nachfetten verboten.

Gewachste Äpfel kommen jedoch aus dem Ausland zu uns. Wenn das Herkunftsland künstliches Wachsen erlaubt, dürfen die Äpfel auch hier in den Handel kommen - ohne Kennzeichnung. Bio-Obst darf grundsätzlich nicht gewachst werden.

Welche Wachse sind zugelassen?

Zulässig sind hierzulande nur Wachse, bei denen keine gesundheitlichen Bedenken bestehen, etwa Bienenwachs, Carnaubawachs oder Candelillawachs. Auch Schellack ist erlaubt, um Äpfel zum Glänzen zu bringen.

Nach dem Verzehr werden die Stoffe direkt über den Darm wieder ausgeschieden. Um keine anhaftenden Rückstände zu sich zu nehmen, sollten Verbraucher die Äpfel jedoch abwischen.

Tipps für Veganer

Wachs aus tierischer Herkunft macht den Apfelgenuss für Veganer schwierig. Da in Schellack auch Teile von Lackschildläusen enthalten sein können, sollten selbst Vegetarier die Früchte meiden. Alternative sind Bio-Äpfel, die garantiert kein künstliches Wachs auf ihrer Oberfläche tragen.