Eltern wollen Siamesische Zwillinge nicht haben

China: Siamesische Zwillinge werden von den Eltern nicht angenommen

Von Jutta Baur
11. Mai 2011

Ein tragischer Fall von siamesischen Zwillingen hält derzeit die Ärzte vom Krankenhaus in Suining in der chinesischen Provinz Sichuan in Atem. Die Kleinen nutzen beinahe alle inneren Organe gemeinsam. Nur die Wirbelsäulen, die Speiseröhren und eine Herzkammer funktionieren separat.

Für die Ärzte kommt eine Trennung daher nicht in Frage. Sollten die Babys überleben, können sie in Zukunft nur gemeinsam existieren.

Überforderte Eltern

Während der Schwangerschaft war die schwere Einschränkung nicht erkennbar. Erst kurz vor der erwarteten Geburt zeigten sich zwei Köpfe im Uterus. Als die zukünftigen Eltern informiert wurden, wollten sie die Babys abtreiben lassen. Der Zeitpunkt dafür war jedoch weit überschritten. Mit einem Kaiserschnitt wurden die Kinder am vergangenen Donnerstag auf die Welt geholt. Sie wogen insgesamt 4050 Gramm und waren 51 Zentimeter groß.

Nach wie vor weigern sich die 25 jährigen Eltern, die Säuglinge zu übernehmen. Sie liebten die Kinder, wüssten jedoch nicht, wie sie mit der Behinderung klarkommen sollten. Die Ärzte im Krankenhaus haben internationale Fachleute kontaktiert, mit denen sie über den gesundheitlichen Zustand der beiden Babys beraten.