Unkontrolliertes Wachstum durch Krebs - 2,18-Meter-Frau ist verstorben

Dem Körper, der an Gigantismus erkrankten Frau, versagten unter der enormen Belastung die Funktionen

Von Cornelia Scherpe
22. Januar 2013

Tanya Angus hat im November 2012 noch ihren 34. Geburtstag gefeiert, doch nun ist die Frau aus den USA am 14. Januar 2013 verstorben. Bei ihrem Fall handelte es sich um eine tragische und aus medizinischer Sicht auch faszinierende Geschichte.

Ungesteuerte Wachstumshormone

Noch bis ins Alter eines Teenagers war sie von durchschnittlicher Größe, doch dann entwickelte sich in ihrem Kopf ein Tumor. Durch fehlgeleitete Signale befand sie sich nun wieder in der Wachstumsphase und hörte nicht mehr damit auf. So kam es, das sie zum Ende ihres Lebens hin ganze 2,18 Meter groß war und 180 Kilogramm wog. Für den Körper war das eine derartige Belastung, dass sie schlussendlich an Organversagen starb.

Der Tumor hatte direkt auf die Hirnanhangsdrüse gedrückt und dies bewirkte eine ungesteuerte Freisetzung von Hormonen. Es waren genau die Botenstoffe, die bei einem Kind dazu führen, dass der Körper beginnt zu wachsen.

Akromegalie und Gigantismus

Die Krankheit des Wachstums im Erwachsenenalter wird "Akromegalie" genannt. Meist wachsen allerdings nur die Hände oder Füße auffallend stark und nicht der gesamte Körper. Dieser Spezialfall wird "Gigantismus" genannt. Bei einigen Patienten kann die Krankheit eingedämmt werden, indem via Operation die gesamte Hirnanhangsdrüse entfernt wird und so die Hormonproduktion ausbleibt.

Körperfunktionen versagen

Auch im Fall von Tanya Angus versuchte man es auf diese Weise, aber man konnte aufgrund des Tumors nur zur Teilentfernung greifen, da die Frau sonst keine guten Überlebenschancen gehabt hätte. Das Wachstum ging leider weiter und blieb selbst unter der Vergabe von Medikamenten nicht aus, bis der Körper schließlich funktionsunfähig wurde.