Bisphenol beeinflusst Kinder im Mutterleib - Mädchen verändern ihr Verhalten

Schätzungsweise 85 Prozent der werdenden Mütter haben unbewusst Bisphenol in sich

Von Cornelia Scherpe
26. Oktober 2011

Bei "Bisphenol" handelt es sich um eine chemische Verbindung, die ab und an in Nahrungsmitteln vorzufinden ist. Dies muss man als beunruhigend ansehen, denn Bisphenol hat dort rein gar nichts zu suchen. Es handelt sich nämlich eigentlich um eine Verbindung, die man bei der Herstellung von Plastik benötigt. In der Lebensmittelindustrie ist es daher überall anzutreffen, doch es sollte dabei nicht Bestandteil der Nahrung werden.

Bisphenolkonzentration bei Kindern höher als bei Müttern

Tatsache ist, dass eine Studie mit Urinproben ermittelt hat, dass gut 93 Prozent der Erwachsenen nachweislich Bisphenol im Körper haben. Eine weitere Studie zeigt nun, wie bedenklich das ist.

Untersucht wurden Kinder von Geburt an und bis dritten Lebensjahr. Bei ihren Müttern hatte man während der Schwangerschaft festgestellt, dass sie Bisphenol in sich hatten.

Bei der medizinischen Begleitung der Kinder stellte man fest, dass diese nach der Geburt sofort Bisphenol im Urin hatten und dies sogar in einer höheren Konzentration als bei der jeweiligen Mutter. Der Stoff muss also vor der Geburt übertragen worden sein, da die Kinder untersucht wurden, bevor sie mit Plastik in Berührung kamen.

Mädchen sind nervöser und unruhiger

Die Bisphenol-Konzentration nahm bis zum dritten Lebensjahr zwar ab, allerdings zeigten die Mädchen ein untypisches Verhalten: sie waren nervöser und unruhiger als Altersgenossen. Offenbar verändert Bisphenol das Verhalten. Bei Jungen dagegen waren keine Abweichungen von der Altersnorm festzustellen.

Bedenklich ist dieses Ergebnis, da schätzungsweise 85 Prozent der werdenden Mütter Bisphenol in sich haben und also auch an das Ungeborene weitergeben.