Endlich raus aus den Windeln - aber überfordern Sie Ihren Nachwuchs nicht

Beim Töpfchentraining den richtigen Zeitpunkt für das eigene Kind finden

Von Cornelia Scherpe
16. Juni 2010

Man ist stolze Mama und stolzer Papa geworden und jetzt trifft man andere Eltern in der Krabbelgruppe und auf dem Spielplatz und spricht über die ersten kleinen Entwicklungsschritte des neuen Familienmitgliedes. Bei vielen Eltern erwacht dann so etwas wie der Drang sich zu vergleichen. Die Kinder andere Eltern sind schon "stubenrein", während das eigene Kind noch Windeln tragen muss? Manche jungen Eltern begehen dann den Fehler, mit dem eigenen Spross in diesem Entwicklungsschritt möglichst schnell nachziehen zu wollen und setzen das Kind damit unter enormen Druck.

Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) hat dieses Phänomen beobachtet und spricht eine Warnung aus:

Grundsätzlich entwickelt sich jeder Mensch in seinem ganz eigenem Tempo. Gerade der Lernprozess bei Kindern ist verschieden schnell, das Gehirn und die Muskeln und alle Körperprozesse müssen heranreifen und ein Zusammenspiel lernen. Den Urin und Stuhlgang selbst zu kontrollieren, muss der kleine Körper in Ruhe lernen. Die allgemeine Regel: Beginnen Sie das "Töpfchentraining" erst nach dem 18 Lebensmonat. Zuvor sind die meisten Kinder einfach noch nicht zur nötigen Körperkontrolle fähig. Ein Kind im Alter von 2 Jahren sollte dann langsam von der Windel entwöhnt werden. Wartet man zu lang läuft man Gefahr, dass das Kind sich zu sehr an die Windel gewöhnt hat und zu starke Gewohnheiten können mit fortschreitenden Jahren nur noch schwer beendigt werden.

Wenn Sie also mit dem "Training" anfangen, ermutigen Sie ihren kleinen Schatz zum Benutzen des Töpfchens, aber setzen Sie ihn nicht unter Druck.