Extrem seltener Fall einer Fehlbildung beim Säugling sorgte für Quarkproduktion in der Lunge

Von Heidi Albrecht
20. Juni 2013

Bereits nach der Entbindung des Säuglings in Innsbruck stellten die Ärzte fest, dass etwas mit dem Baby nicht stimmte. Es konnte nur sehr schlecht atmen und war am verhungern. Nach intensiven Untersuchungen konnten die Ärzte eine bis dahin deutschlandweit einmalige und weltweit erst zum dritten Mal entdeckte Fehlbildung feststellen.

Die Speiseröhre des kleinen Mädchens endete nicht im Magen, sondern im rechten Lungenflügel. Dort produzierte die Lunge aus der Muttermilch echten, reinen Quark. Überleben kann einen solchen Defekt das Baby nicht, wenn es nicht operativ korrigiert wird.

Der Säugling wurde umgehend nach Berlin verlegt. Prof. Klaus Schaarschmidt, der Chefarzt der Klinik für Kinderchirurgie des Helios-Klinikums Berlin-Buch, führte den sehr riskanten und äußerst komplizierten Eingriff mit seinem Team durch. Mit Erfolg! Die Ursache für diese Fehlbildung entstand vermutlich um die zehnte Schwangerschaftswoche herum, als es zu einer spontanen Falschentwicklung kam.