Entzündetes Brustgewebe - wenn das Stillen zur Gefahr für die Mutter wird

Von Cornelia Scherpe
6. Juni 2012

Nicht nur viele Laien, sondern auch Ärzte, Hebammen und erfahrene Mütter sind der Meinung, dass einem Neugeborenen die Brust gegeben werden sollte. Immerhin ist das von der Natur so gewollt und das Kind bekommt durch die Flasche niemals all die wichtigen Nährstoffe, die echte Muttermilch bereit hält. Dies sind im Grunde Fakten, die auch in Studien immer wieder belegt werden.

Dennoch ist das Stillen nicht per se ein Muss für alle frischgebackenen Mütter. Es kommt immer wieder vor, dass sich durch das Brustgeben Verletzungen der Brustwarzen und Entzündungen im Gewebe der Brust anbahnen. Dies kann harmlos sein, es kann allerdings auch zu schweren Reaktionen samt Fieber und stationärer Behandlung führen. Zeigt eine Mutter solch heftige Reaktionen, ist das Stillen für ihre eigene Gesundheit eine Gefahr und man sollte über Alternativen nachdenken. Spätestens wenn eiternde Entzündungen die Einnahme von Medikamenten notwendig machen, sollte das Stillen des Kindes beendet werden. Sonst können Erreger oder schädliche Stoffe der Arzneien mit der Muttermilch an das Kind weitergegeben werden.

Viele Frauen geben ihrem neuen Familienzuwachs allerdings auch dann noch die Brust, wenn die Beschwerden fast unerträglich sind. Oft stecken Schuldgefühle dahinter, da die Medien und selbst Politiker und viele Ärzte sich vehement für das Stillen aussprechen. Andere Ärzte und Psychologen sind jedoch der Meinung, dass dies eine private und auch sehr intime Entscheidung der Frau selbst sein sollte.